Klingt zunächst wie Sons of Blumfeld: “Blackbox” stürmt mit einem Wortschwall los, dass man sich unter Distelmeyerschen Lawinen begraben glaubt, um dann doch einen Refrain aufzuweisen.
Auch sonst wirkt die Musik der Kölner seltsam oldschoolig, Post-Rock, Diskurs-Rock, Element Of Crime, knarzig gesägter Gitarrenpop, oft auch krautrockig plockernd, und jeder zu leichten Poppigkeit abhold.
„Martin ist jetzt Lehrer, überhaupt sind viele jetzt Lehrer“: Sie singen über die Dinge, die sich so ins Leben ab 30 einschleichen. Dazu noch eine komplette CD mit düsteren Instrumentals, als würde man sich für den neuen, komplett in Köln bei Nacht gedrehten Argento bewerben.
Aber frisch ist es, dieses Zeug, so angenehm eigenständig und keinem aktuellen Trend gehorchend. Und je länger man sich diesen stoischen Euphorikern aussetzt, desto lieber gewinnt man sie. Denn „da ist ein Licht, das niemals ausgeht“ singen sie Morrissey zitierend in „Durch Die Dunkelheit“, und diese Hoffnung ist immer gut. \ kk
(Downbeat Records/Warner)
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