Denn so opulent, so überbordend, so verschwenderisch werden hier Melodien und Ideen hervorgesprudelt von dieser versponnenen Hippie-meets-Bacharach-Kapelle im Schatten der psychedelischen Flaming-Lips-Grotte, dass man sich schier in dieser Fülle verlieren möchte und doch nicht ganz kann, da für jede Idee nur ein kleines Instrumentlein steht, wo doch ganze Heerscharen jubeln und schalmeien sollten.
Und das Schlagzeug nach Proberaum klingt, ach, ach. Der Opener “Believe (Nobody Knows)” müsste doch von Engelschören begleitet werden, während hundert grinsende Phil Spector-Drummer für den mächtigen Beat sorgen. Und so geht das weiter, eine versponnene Schönheit nach der nächsten, manchmal 70s West Coast Dekadenz streifend, manchmal Motown in Country einwebend, und dann wieder seltsamerweise gleichzeitig wie die Wiedergänger von Supertramp sowie obskuren End 60s-Vocal-Psychedelic-Combos klingend.
Oder wie Fleet Foxes, wer es etwas zeitgenössischer braucht. Ein schier nicht enden wollendes Füllhorn dieses Album. Und jetzt weiß man auch, warum hier nicht noch eine barocke Orchestrierung aufgesetzt wurde: Der Hörer würde im Repeat in Unendlichem Spaß vor Wonne sterben. \ kk
(ATO/PIAS/Rough Trade)
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