Homme hat als Bandkopf von QOTSA nie einen Hehl daraus gemacht, dass Stillstand langweilig und mitunter tödlich sein kann. Somit klingt „Villains“ genauso unberechenbar wie evolvierend und trotzdem jederzeit nach QOTSA.
Nach Krach, Wut, Revolution und rhythmischem Kopfgeschüttel folgt hier die nächste Evolutionsstufe. Darin sind immer noch einige derbe Gitarrenlicks und –Wände verstrickt, vor allem aber wunderbar fließende Synthesizer (mehr noch als auf „Like Clockwork“), mehr Freddie Mercury-Momente für Hommes Gesang und mehr als genug Momente, die wie wahnsinnig danach schreien, betanzt zu werden. Wer sich jetzt irritiert abwendet, hat die Band, die 1996 aus den Ruinen von Kyuss hervorgegangen ist, wohl nie richtig verstanden.
„Villians“ ist intensiv, tiefgründig, spannend und verfolgt das Rock-Gehabe weiterhin aus der souveränen Distanz, ohne die gesamte Palette der zugehörigen Bräuche zu pflegen. Vielleicht auch um zu zeigen, wie egal der Band jegliche Bewertung und jedweder Pathos sind, haben sie Mark Ronson (Amy Winehouse, Duran Duran, Lady Gaga) die Songs koproduzieren lassen. Und genau deswegen ist dies eine weitere großartige Platte geworden, die stilistisch wieder geringfügig anders schimmert als ihre Vorgänger, aber keinen Deut weniger relevant in die Musikgeschichte eingeht. /kt
Bewertung der redaktion
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