Weiter. Immer weiter. Das norwegische Trio Motorpsycho ist definitiv was für die Langstrecke. Ihr 31. (sic!) Album haben die Trondheimer in Los Angeles und im kalifornischen Joshua Tree aufgenommen.
Wer jetzt an Stoner-Rock denkt, liegt nur bedingt richtig. „The Tower“, ein thematischer Monolith über den Turmbau zu Babel, ist vor allem eine Prog-R.O.C.K.platte, der Psychofolkrock des Vorgängers „Here Be Monsters“ ist zwar noch hörbar, aber letztlich ist das Gros der zehn Tracks mit 85 Minuten Laufzeit ein Fest an gewaltigen Gitarrenriffs und versponnenen Melodienkreiseln.
Mit Tomas Järmyr ist nach langer Zeit auch ein neuer Drummer dabei, kommt vom Trondheimer Musikkonservatorium, hat Erfahrung mit avantgardistischen Jazzprojekten und trommelt hier mit enormen Druck geradeaus, dass die Altherren Hans Magnus Ryan und Bent Saether, die seit 28 Jahren die Geschicke von Motorpsycho lenken, sich in den schnellen Riffrockern mächtig ins Zeug legen müssen. Für ihr kommendes Album kann man Motorpsycho also getrost wieder in die Wüste schicken. \ rm
(Stickman Rec./Soulfood)
Bewertung der redaktion
WEITEREMPFEHLEN