Ich hasse Jazzstandards. Der amerikanische Schlagzeuger Tom Rainey vielleicht auch, aber er gibt ihnen eine neue Chance. Dazu versammelt er einige Größen der New Yorker Jazzszene wie Ralph Alessi, Drew Gress, Ingrid Laubrock und Kris Davis. Rainey ist klar der Häuptling und die Seele dieses Experiments, bei dem wohlbekannte Melodien durch die spielerische und doch hochkomplexe Interpretation seiner Band einen genialen Upgrade erfahren.
Unglaublich wie aus den ausgelutschten Songs „Stella By Starlight“ und „What Is This Thing Called Love“ ein entspannter und doch elektrisierender Flow entsteht. Alle spielen viel langsamer und leiser als üblich, aber gerade dadurch entsteht ein fast hyperrealer Spannungsbogen aus Stille, nervöser Improvisation und wohligem Schwarmsound, der zeitgemäßer kaum klingen kann. Rainey verzaubert mit seinem epischen Spiel und die Band wechselt easy zwischen Swing, Bebop, Cool und freiem Jazz – das macht Spaß, ist große Kunst und öffnet neue Türen zu diesen fuckin … \ Z`Kay
(Intakt)
Bewertung der redaktion
WEITEREMPFEHLEN