Maurice Summen ist der Typ Musiker, dem man glaubt, dass er sich in jungen Jahren als Fan und Plattensammler einmal durch die Popgeschichte gehört hat und folglich jede Stil-Extravaganza souverän aus dem Ärmel zu schütteln versteht.
Mit Augenzwinkern, versteht sich, aber ohne Ironie. Mit der Band Die Türen hat er vor nun auch schon wieder zehn Jahren das Meisterwerk des Intelligenz-Pop „Popo“ abgeliefert, danach war er ein Teil von Der Mann und nebenher(?) macht er sich noch als Chef des „Staatsakt“-Labels um die deutschsprachige Musik verdient.
Ein viel beschäftigter Mann, der dem auf den nächsten Geniestreich wartenden Fan schon etwas Geduld abverlangt. Aber jetzt ist es wieder soweit. Der Name des Projektes gibt die Richtung vor: Auf den Spuren von Sly & The Family Stone begibt sich Summen, unterstützt von seiner Familie aus musizierenden Szene-Stars der Liga Kante, Deichkind, Bonaparte oder Seeed, auf Spurensuche in Richtung Funk, R&B, HipHop und liefert das perfekteste Soulalbum aus heimischen Anbau seit Rocko Schamonis „Showtime“ ab.
Und weil Summen auch noch ein politisch heller Kopf ist, der sich auf Sprache und Grooves versteht, liefert „Bmerica“ auch noch intelligente Texte zum Hier und Jetzt mit Klimawandel, prekären Lebensverhältnissen, Digitalisierung und Arbeitswelt 4.0. Mehr kann man von einem Popalbum nicht verlangen! \ UK
(Staatsakt)
Bewertung der redaktion
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