Worum geht’s in dem Roman?
Camille arbeitet in einem literarischen Verlag in Paris. Ihre Mutter ist vor kurzem gestorben, als sie einen langen Brief von einem Unbekannten erhält. Diesem ersten Brief folgen weitere…Die Ereignisse, von denen man hier erfährt, spielen im Frankreich der späten dreißiger Jahre. Der Krieg naht und bald erreichen die ersten deutschen Soldaten Paris.
Das Buch erzählt auch die Geschichte einer Leihmutterschaft in der französischen Provinz und wirft eine ganze Reihe von Fragen auf. Wer ist die wahre Mutter – die biologische Mutter oder die, die sich des Kindes angenommen hat und es leidenschaftlich liebt? Was ist überhaupt Liebe und was ist Freundschaft, und was passiert, wenn diese in Hass umschlägt? Wer ist Opfer, wer ist Täter?
Die anderen Teilnehmer
Hélène Grémillon hat sich mit ihrem Roman gegen eine starke Konkurrenz durchgesetzt – die weiteren Nominierungen waren „Leon und Louise“ des Schweizers Alex Capus, „Ein Tag mit Monsieur Jules“ der Belgierin Diane Broeckhoven, „Der verlorene Sohn des Niederländers Tommy Wieringa, „Der Tag des Königs“ des aus Marokko stammenden und auf Französisch schreibenden Abdellah Taïa und „Ein fabelhafter Lügner“ der deutschen Autorin Susann Pásztor.
Mit großem Abstand hat sich die 300-köpfige Schüler-Jury für Hélène Grémillons Buch „Das geheime Prinzip der Liebe“ ausgesprochen. „Es ist ein unheimlich fesselndes Buch mit starken Protagonisten, sprachlich und dramaturgisch ausgefeilt und mit seiner Thematik der Leihmutterschaft auch heute total aktuell. Ein Buch, das man bis zu seinem furiosen Schluss nicht mehr aus der Hand legen kann.“ – heißt es im Urteil der Juroren.
Die Preisverleihung
Die Preisverleihung unter der Schirmherrschaft von Dr. h.c. Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, findet am 26.04.2013 im Ballsaal des Aachener Kurhauses statt, wo Hélène Grémillon den mit 5.000,- Euro dotierten Euregio-Schüler-Literaturpreis persönlich entgegennehmen und die Schülerjury die Autorin mit Laudationes ehren wird.
Ebenfalls mit jeweils 1000,- Euro ausgezeichnet werden die Übersetzerinnen Claudia Steinitz und Saskia Taggenbrock, die das Werk ins Deutsche und Niederländische übersetzt haben. Den Hauptpreis und einen Übersetzerpreis stiftet die Bürgerstiftung für die Region Aachen, den zweiten Übersetzerpreis der Berliner Cornelsen-Verlag. \ red
Foto: Claude Gassian
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