Der Kaufvertrag ist ausformuliert und muss nur noch unterschrieben werden. Heute um 12 Uhr treffen sich Vertreter der Stadt und der Insolvenzverwaltung bei einem Aachener Notar. Dort werden dann letzte Details geklärt, ehe das Stadion der Alemannia zum Preis von einem Euro verkauft wird.
„Mit einer Überraschung ist wohl nicht zu rechnen“
„Dabei sollte es sich um einen rein formalen Akt handeln. Die Vertragsinhalte sind geklärt und mit einer Überraschung ist wohl nicht zu rechnen“, erklärt Insolvenzverwalter Frank Schwarzer von der zuständigen Sozietät „Kebekus et Zimmermann Rechtsanwälte“. Sie vertritt die Gläubiger der „Alemannia Stadion Gmbh“.
Dem Insolvenzverwalter zufolge war der Verkauf alternativlos, da es keine weiteren Interessenten und keine weiteren Angebote gab. Der beschrittene Weg sei für die Stadt und für die Alemannia „sinnvoll“.
Drei Ankermieter
Dezernent Lothar Bart vertritt als Vertragspartner aus städtischer Seite die „Aachener Stadionbeteiligungs GmbH“ (ASB).
Er ist erleichtert, dass das Kapitel Stadionkauf am heutigen Tag sein Ende findet und spricht von einer zweifelsohne spannenden Phase.
Barth plant im Tivoli vorerst mit drei Ankermietern: Die Aachener Spielbank zieht vorübergehend an die Krefelder Straße, solange deren Gebäude an der Monheimsallee saniert werden. Außerdem will das Kongresszentrum Eurogress einige Räume im Stadion für Veranstaltungen nutzen.
Keine Miete in der Regionalliga
Neben den Veranstaltungen die in den Räumen des Stadions stattfinden werden, wird die Alemannia natürlich auch weiterhin auf dem Rasen ihre Pflichtspiele bestreiten. Allerdings muss der Tabellenzweite der Regionalliga West derzeit keine Miete zahlen.
Bei dem Fall eines Aufstiegs in die 3. Liga müsste der Traditionsclub sich mit 300.000 Euro jährlicher Miete sowie rund zwei Millionen Euro Unterhaltskosten an dem jetzt städtischen Stadion beteiligen. Falls die Alemannia weitere Aufstiege in den kommenden Jahren schafft, werden diese Beträge dann weiter ansteigen.
„Attraktive“ Konditionen
„Wir hoffen und gehen auch davon aus, dass wir jetzt mit der Stadt einen langfristigen Mietvertrag abschließen können“, sagt Alemannias Aufsichtsratsvorsitzender Christian Steinborn gegenüber den Aachener Nachrichten.
Es gebe eine Vertragsgrundlage, auf der gute Gespräche geführt werden können, so Christian Steinborn weiter: „Ich würde mich freuen, wenn Verein und Stadt die Strukturen für eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft legen könnten.“ /lep
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