Autorenlesung und Gespräch. Bestsellerautor Max Czollek ist Mitte dreißig, jüdisch und wütend. Denn seiner Meinung nach herrschen hierzulande seltsame Regeln: Ein guter Migrant sei, wer aufgeklärt über Frauenunterdrückung, Islamismus und Demokratiefähigkeit spricht. Eine gute Jüdin, ein guter Jude, wer stets zu Antisemitismus, Holocaust und Israel Auskunft gibt. Dieses „Integrationstheater“, wie es in der Ankündigung zur Veranstaltung steht, stabilisiere das Bild einer geläuterten Gesellschaft – während eine völkische Partei Erfolge feiere. Max Czolleks Streitschrift entwerfe eine Strategie, dieses Theater zu beenden, heißt es weiter: Desintegration. „Desintegriert euch!“ sei ein Schlachtruf der neuen jüdischen Szene und zugleich eine Attacke gegen die Vision einer alleinseligmachenden Leitkultur.

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