Manfred Leuchter macht Pause. Zumindest 2020?mit dem Touren durch Europa, Afrika und Asien. Sein Entschluss stand fest, lange vor Covid 19. Der Akkordeonist (& Reinhard Mey-Produzent) mit mehr als einem halben Dutzend Alben hat sich im belgischen Kelmis ein Haus gekauft und neben privater Wohnstatt zu einem Veranstaltungsraum nebst Tonstudio umgebaut. Die „villaLUX“ soll sich zu einem kulturellen Hotspot entwickeln. Seine Kontakte zu MusikerInnen aus der ganzen Welt helfen dabei.
Kulturarbeit entsteht in der villaLUX im Team. Die Lyrikerin und Sängerin Sanaz Sarezani, die in der Region vor allem mit dem Ensemble Mah-e Manouche bekannt wurde, spielt seit längerem als Sanaz & Friends mit Benjamin Stein, Uwe Böttcher und Steffen Thormählen. Manfred Leuchter: „Sie bringt eine unglaubliche Energie mit und einen noch unglaublicheren Optimismus. Ich steuere Kontakte und Erfahrung bei. Wir haben uns überlegt, die Region um etwas Kultur zu bereichern.“
Konzerte und Workshops bilden den Kern ihrer Arbeit. Das Tonstudio bietet sich an, die Konzerte aufzunehmen und somit die ganze Geschichte zu dokumentieren. „Den Anfang machte der palästinensische Klarinettist Mohamed Najem. Sanaz hat drei Konzerte für ihn und seine Band organisiert. Das erste im Wehebacher Hof in Stolberg-Schevenhütte, ein weiteres im L‘Aquilone in Lüttich, und zum Abschluss dann die Citykirche in Aachen. „Alles war proppenvoll, so viel Publikum, wie man eben gerade darf“, erzählt Leuchter.
Als nächstes ist am 7. November (20?Uhr) der Italiener Andrea Piccioni an der Reihe. Leuchter: „Der unfassbare Held auf dem Tambourello (richtig gelesen: dem Tambourin)! Die Zusammenarbeit mit Bobby McFerrin ist sicher sein prominentester Credit. Wir haben vor Jahren auf dem Jazzfestival in Oslo zusammen gespielt, und ich habe ihn seitdem immer wieder irgendwo in Europa getroffen. Er wird hier bei uns einen Workshop geben und Konzerte spielen.“
Feras Charestan ist ein Meister der orientalischen Kastenzither. „Der hat 2005?als schmächtiger junger Kerl in meinem Workshop am Higher Institute of Music Damascus gesessen, und auch uns verbindet neben der Freundschaft eine Vielzahl von Konzertreisen. Niemand spielt die Qanun so wie er.“ Feras Charestan ist am 5. Dezember in der Villa zu Gast.
Und nicht zuletzt die langjährige Freundschaft zum Theater K – Manfred Leuchter komponierte immer wieder Theatermusik für Aufführungen des Ensembles – führt dann am 22. Dezember zu einer ¬Lesung skurriler Weihnachtsgeschichten mit Mona Creutzer und Martin Päthel. \ rm
Natürlich bedarf der Besuch der Konzerte oder die Workshop-Teilnahme einer Anmeldung: szaresani@gmail.com bzw. www.sanazzaresani.com/anmeldung.
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