Oft wird vergessen, dass der 1946 in Wolverhampton geborene Holland eigentlich Engländer ist. Zu verwoben ist er mit den wichtigsten Protagonisten im US-amerikanischen Jazz – Miles Davis, Herbie Hancock, Chick Corea, Carla Bley, John Abercrombie – um nur einige zu nennen. Davis sah ihn einst im Londoner Ronnie Scott’s Club und lud ihn in die Staaten ein.Aber dann kam kein Lebenszeichen von Miles und Holland reiste auf eigene Faust in die Staaten.
Über Herbie Hancock kam er schließlich doch noch zur Miles Davis Band. Alleine sein Mitwirken an dem epochalen Album „Bitches Brew“ machte ihn fortan zu einer der ersten Adressen am Bass im Jazz. Holland spielte auf unzähligen Alben mit. Seit 1997 wurde das Dave Holland Quintet dann aktiv, gewann zahlreiche Grammy-Nominierungen und -preise. Als Komponist arbeitet er gerne mit folksongbasierten Texturen. Holland gilt als ein führendes Mitglied einer Generation, die dazu beitrug, das Jazz-Bassspiel von seinem Swing- und Post-Bop-Erbe zur Lebendigkeit und multidisziplinären Begeisterung der modernen Ära zu führen und die melodischen und expressiven Möglichkeiten des Instruments zu erweitern. Dafür erhielt er 2000 eine Ehrendoktorwürde des Berklee College of Music. Aber auch Gitarrist Kevin Eubanks und Schlagzeuger Eric Harland haben ihre keineswegs kleinen Spuren im Jazz hinterlassen. Eubanks spielte mit Art Blakey, McCoy Tyner, Sam Rivers, Roy Haynes, Ron Carter uvm. und, war von 1992 bis 2010 musikalischer Leiter der Band der Tonight-Show mit Jay Leno. Harland wurde von Wynton Marsalis bei einem Workshop entdeckt. Er trommelte u.a. für Betty Carter, Michael Brecker, McCoy Tyner, Charles Lloyd, Aaron Parks, Terrence Blanchard, Ravi Coltrane und Jason Moran. Die „New York Times“ schrieb: „Er legt den Rhythmus für die Zukunft des Jazz fest.“
Das Konzert ist bestuhlt. rm
14.4.
Dave Holland Trio
18 Uhr, Musikbunker
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