In der letzten Spielzeit kamen über 220.000 Besucher in die beiden Theater, die gerade mal zehn Minuten Autofahrt voneinander entfernt liegen. Für die Saison 2011/2012 sind mehr als 400 Vorstellungen geplant. Pop, Rock, Show, Klassik und Comedy – auf dem Programmplan stehen Veranstaltungen mit Künstlern von nationaler und internationaler Bedeutung, die in zunehmendem Maße auch für das deutsche Publikum an Bedeutung gewinnen. „Wir haben in letzter Zeit besonders bei Pop- und Klassikkonzerten festgestellt, dass vermehrt deutsche Gäste kommen“, sagt Programmdirektor Danny Bol. Um diese Tendenz aufrecht zu erhalten, wurde für die neue Spielzeit auf Künstler gesetzt, die auch über die Grenzen hinaus bekannt sind.
Marianne Faithfull
8.10., 20 Uhr, RABOzaal, Theater Heerlen
Der Name Marianne Faithfull ist für viele ein Synonym für die wilden Sechziger, in denen Musik einen neuen Stellenwert bekam und für eine ganze Generation zu einer Art Ersatzreligion wurde. Rock, das bedeutete Rebellion und Emanzipation in einem. Plötzlich war alles erlaubt, und plötzlich konnten Menschen von einem Tag auf den anderen berühmt werden, sogar die, die sich lediglich in dem Dunstkreis der Stars bewegten. Zwar war Marianne Faithfull schon damals Künstlerin, doch wahrgenommen wurde sie als Muse von Mick Jagger. Doch die Reduktion auf ein Groupie wurde Faithfull schon damals nicht gerecht. Ihre Karriere begann mit dem Song „As Tears Go By“, der ihr von Mick Jagger und Keith Richards auf den Leib geschrieben wurde, später folgten erfolgreiche Singles wie „This Little Bird“ und „Sister Morphine“.
Vielen ist Marianne Faithfull bekannt durch ihre Rolle als Irina Palm in der gleichnamigen Tragikomödie von Sam Garbarski. Zu Beginn 2011 kam ihr 20. Album „Horses And High Heels“ auf den Markt. Die 13 selbstbewussten Songs bestätigen ihren Ruf als Musikerin von Rang.
Candy Dulfer
30.10., 19.30 Uhr, LIMBURGzaal, Theater Heerlen
„Lily was here“ – für einen instrumentalen Song hat der Ohrwurm, der Candy Dulfer zusammen mit Eurythmics-Mastermind Dave Stewart 1989 in die weltweiten Charts brachte, ganz schön für Furore gesorgt. Der Filmsoundtrack machte die Niederländerin zu einer weltweit gefragten Pop-Saxofonistin. Ihr Soloalbum „Saxuality“ verkaufte sich über eine Million Mal und wurde für einen Grammy Award nominiert – da war die blonde Musikerin gerade mal 19 Jahre alt. Weitere Projekte brachte Dulfer mit Künstlern wie Prince und Beyoncé zusammen, für ihr aktuelles Album, das im Dezember in die deutschen Läden kommt, hat sie mit Black Eyed Peas-Produzent Printz Board zusammengearbeitet.
Roger McGuinn
19.10., 20.30 Uhr, LIMBURGzaal, Theater Heerlen
Kaum ein Song bringt die Hippie-Love and Peace-Kultur der End-Sechziger so auf den Punkt wie „Mr. Tambourine Man“. Für die junge Band The Byrds und ihren Frontmann Roger McGuinn bedeutete die Coverversion eines Liedes von Bob Dylan den Durchbruch. Das weltweite Musikgedächtnis hat „Mr. Tambourine Man“ als Dylan-Klassiker abgespeichert, erinnert sich aber vor allem an die Byrds-Version mit ihrem markanten, auf einer 12-saitigen Rickenbacker-Gitarre eingespielten Intro. Auf der aktuellen Tournee stellt der 69-Jährige sein neues Album „CCD“ vor. ///Sebastian Dreher
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