Am 2. Oktober feiert das Franz nun seine Wiederauferstehung. „Als das Franz vor der Schließung stand, waren wir traurig und haben überlegt, wie man den Laden retten kann“, so der Programm-Booker Alexander Heusch. Ein Kreis aus ehemaligen Mitarbeitern, Gästen und Künstlern hatte den Verein gegründet, um das Franz zu erhalten, darunter -Alexander Heusch und Masoud Khamoshkoo.
„Niemand von uns hätte das Kapital gehabt, das Franz alleine zu kaufen oder zu pachten, das Risiko wäre zu groß gewesen“, so Masoud Khamoshkoo. So einigte man sich schließlich auf die Übernahme durch einen Verein. Alexander Heusch arbeitete vorher für Thomas Jurisch, der das Franz bis zur Schließung betrieb, und war daher mit den Abläufen hinter den Kulissen vertraut. Masoud Khamoshkoo hatte damals in der Gastronomie geholfen und hat diesen Bereich nun übernommen.
Dabei war zu Beginn der Rettungsmaßnahme gar nicht sicher, ob der Verein überhaupt in der Lage sein würde, diese Aufgabe zu meistern. „Das ehrenamtliche Engagement wurde nach gewisser Zeit unzuverlässig, weil viele nebenbei arbeiten oder studieren, wie eigentlich bei jedem Verein“, so Alexander Heusch.
Und auch nach fünf Jahren steht das Franz auf nur wenigen tragenden Säulen: „Wir hätten schon ein Problem, wenn einer von uns mal krank wird“, meint Heusch. Er selbst stand letztes Jahr vor der Wahl: Job oder Verein. Er hat sich entschieden und arbeitet nun ausschließlich für das Franz. Die Wahl fiel nicht schwer: „Die Arbeit hier macht mir großen Spaß!“
Im Franz gibt es mittlerweile zwei feste Stellen: die von Alexander Heusch und die in der Gastronomie. Masoud Khamoshkoo ist Künstler und hauptberuflich eigentlich Kunsttherapeut im Klinikum, doch dafür hat er mittlerweile nur noch einen Tag in der Woche Zeit.
Neben der nötigen Man-Power standen die frisch gebackenen Betreiber vor fünf Jahren aber noch vor ganz anderen Herausforderungen. Am Anfang habe erst wieder Vertrauen in das Franz aufgebaut werden müssen, erklärt Heusch. „Durch die Insolvenz war der Ruf nicht besonders gut.“ Das erste Jahr sei schwer und voller Zweifel gewesen. „Wir haben in dieser Zeit aber auch viel dazugelernt.“
Und zwar gehörig, denn mittlerweile ist man wieder eine feste Hausnummer in der -Aachener Kulturszene. Musste das Franz den Agenturen vor fünf Jahren noch hinterherlaufen, um an Veranstaltungen zu kommen, so kann sich das Lokal in der Franzstraße heute kaum noch vor Angeboten retten: „Wir müssen wirklich jeden Monat auswählen, weil wir so viele Events angeboten bekommen, dass wir die gar nicht alle unterbringen können“, so Heusch.
Das Wichtigste ist dabei, dass das Programm abwechslungsreich bleibt. Langfristig will man im Franz ganz Aachen, durch alle Gesellschafts- und Altersschichten hindurch, Programm bieten können. „Wir nehmen unseren Kulturauftrag sehr ernst, gerade weil es nur wenige solcher Angebote in Aachen gibt.
Das Franz soll eine Hauptstütze des kulturellen Lebens der Stadt sein“, -ergänzt Khamoshkoo. Aber wer Erfolg haben will, muss Kompromisse eingehen: ein Spagat zwischen seichter Unterhaltung und -Anspruch. „Man muss ein ausgewogenes Maß finden. Wir müssen Geld machen, aber nicht auf Kosten des Anspruchs“, erklärt Heusch.
Bisher ist dieser Spagat im Franz gut gelungen. Der Erfolg spricht für sich, dennoch: „Wir müssen weiter hart arbeiten und dürfen nicht nachlassen“, so Khamoshkoo. Trotzdem hat sich das Franz eine große Feier zum fünfjährigen Jubiläum verdient. Die Band Fùgù Mango aus Brüssel wird das Publikum ab 20 Uhr mit afrikanischen Rhythmen zum Tanzen bringen. Der Eintritt ist frei. \
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