Es sind vor allem neue Arbeiten seit 2014, die Hans-Dieter Ahlert im Forum Kunst und Kultur in Herzogenrath zeigt. Ein retrospektiver Teil weist den Aachener Bauingenieur und durchgängig tätigen Künstler (* 1941 in Troisdorf), als seit 1994 informell beeinflussten Abstrakten aus.
Seine mehrschichtigen Werke in Mischtechnik sind von Spachtelspuren durchzogen, die in Schwüngen, Fältelungen und Durchdringungen Untergründe wieder sichtbar machen.
Hatten die älteren Serien einen erdhaft geologischen Charakter von glanzhafter Dichte in entrückten Raumfernen oder boten mit Blautönen von glasig kompakter Brillianz Assoziationen zum Wasser, sind die aktuellen Werke aufgehellt bzw. die Objekte von Schwarz-Weiß geprägt.
Die experimentelle Kraft seiner Werke greift berufliche Seherfahrungen seiner Tätigkeit in Wasserwirtschaft und Umweltschutz (1967-2004) auf, findet in Rakelwirbeln und porösen Substrukturen Analogien zu Naturformen, treibt diese kompositorisch ausgewogenen Verläufe und farblich subtil abgestimmten Strukturen aber immer zu einem eigenständig künstlerischen Ausdruck von dynamischer Festigkeit und offenporiger Tiefe, durch Auf- und Abtragen verdichtet und als gefundene Formwelt für sich in farblich zurückhaltenden Assemblagen, kühlen Grattagen, wolkigen Pastellen und gerippten Stripes entdeckt.
Die fasziniert bildfindende Nutzung kalkulierter Zufälle hat Ahlert in den Reliefarbeiten auf Fundstücke ausgedehnt. Es sind raumhaltig wirkende Verpackungskartonagen oder lineare Leistenbündel in geometrienahem Widerspiel zu Flächenkörpern.
In reduzierter Ästhetik und entrückt geerdeter Konzentration sind geschichtete Farblichträume die Bildsprache Ahlerts, die durch eingefügte Realien und Buchstaben auch zeichenhaft und zeitbezüglich werden kann. Die Ausstellung kann noch bis zum 3. Juli besucht werden. \ dito
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