Kaum zu glauben, dass Tracey Thorn schon seit Anfang der 80er Musik macht. Erst bei den Marine Girls, dann bei Everything But The Girl, und immer wieder solo. Eine stete Präsenz über Jahrzehnte, passend zu ihrer reichen, oberflächlich ruhigen und ungewöhnlich tiefen Stimme. Flott geht’s los, der Opener „Queen“ prescht mit einem herrlichen Retro-Disco-Sound los, Amanda Lear-Stimmung in der Munich Disco. Auch „Air“, mit seinem Mid-80s-Synthie-Powerpop mit Fine Young Cannibals-Geschmack ist ein schönes Stück Pop, und von dieser Art gibt es auf diesem so einige.
Ihre Themen greifen auf ihre komplette Lebenserfahrung zurück, ob es eine Hymne auf die Gitarre als Instrument der Befreiung, oder ein Song über die Mühen der Kinderaufzucht („Feeding you at 3 am/rocking chair at 3 am“) geht, oder, Jahre später, die Nestflucht derselben. So macht man also Erwachsenen-Pop, ohne peinlich den Posen des jüngeren Selbst hinterherzulaufen. Top, und strictly Ü40. \ Karl Koch
(Unmade Road/Caroline/Universal)
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