Muziekgieterij

Veranstaltungsraum

Das Sphinxquartier in Maastricht, nur wenige Fußminuten vom Marktplatz entfernt. Hier, wo einst die große Keramikfabrik „Sphinx“ stand, die ihre Schüsseln und Waschbecken neben den europäischen Ländern bis in die niederländischen Kolonien lieferte, ist in den letzten Jahren ein neues Kreativviertel entstanden.
Neben einem Studentenwohnheim, zwei Kinos, Gastronomie und einer Galerie findet hier auch die Muziekgieterij (dt. Musikgießerei) Platz - in der ehemaligen Lagerhalle der Fabrik. Seit 2004 bietet der Kulturort Raum für Konzerte, Partys und Kabarett und zieht mit seiner Lage am Stadtrand von Maastricht niederländisches, wie auch belgisches und deutsches Publikum an.
Vier Jahre Umbau
„Das war nicht genug“, sagt Wim Smeets. Der Direktor der Muziekgieterij war in den 1980ern mit seiner eigenen Musik auf Tour, reiste von Dorf zu Dorf. Heute hat er längst aufgehört zu touren, zurückgelehnt hat er sich aber trotzdem noch lange nicht: „1987 hat der letzte große Ort für Livemusik in Maastricht geschlossen, die letzte Konzertvenue. Und seit Jahrzehnten versuche ich, etwas Neues auf die Beine zu stellen. Die Muziekgieterij sollte eigentlich nur ein paar Jahre an diesem Standort offen bleiben. Aber die Pläne haben sich geändert, und der Saal wurde einfach zu klein – seit vier Jahren planen und bauen wir deshalb“. Smeets steigt von der Leiter herab, setzt seine Arbeitsbrille ab und klopft sich den Staub vom Pullover. „Komm, ich geb’ dir eine Führung!“
Ort der Kultur
Wer die alte Halle der Muziekgieterij kennt, wird staunen: denn hier haben Smeets und seine Kollegen alles auf den Kopf gestellt. „Ja, wir haben das Konzept etwas geändert“, kommentiert der Direktor. Vielleicht etwas untertrieben: Wo früher nur eine mittelgroße Konzerthalle Platz fand, stehen den Kulturschaffenden und ihrem Publikum heute sechs Bandproberäume, ein Plattenstudio, zwei Konzertsäle mit 430 und 1.100 Plätzen und ein Restaurant zur Verfügung. Besonders stolz ist der ehemalige Musiker auf die Bandbereiche: „Hier haben wir mit Glasfronten gearbeitet, denn auf Tour sieht man selten Tageslicht, da man über Tag immer in den Hallen probt“. Aber auch die Architektur ist bewundernswert: „Wir haben sehr viel von der Struktur der alten Lagerhalle erhalten können, und mit Elementen wie dem alten Turnhallenboden auf den Bühnen sorgen wir für Gemütlichkeit. Die Halle soll in Zukunft für alle Musikrichtungen offen sein“. Besonders wichtig ist Smeets auch die europäische Ausrichtung des Projekts: „Durch unseren Standort hier am Dreiländereck können Besucher aus drei europäischen Ländern die Muziekgieterij schnell erreichen, und da wir auch Bands aus verschiedensten Ländern hier haben, sind wir natürlich sehr interessant für die gesamte Euregio“, weiß er. Doch dann ist genug geredet: Noch schnell den Flyer in die Hand gedrückt und sich bedankt, dann steigt Wim Smeets wieder auf die Leiter. Denn die nächsten Konzerte stehen schon an, und die Einrichtung steht noch nicht ganz. / sw


www.muziekgieterij.nl

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