Unser Tester ist passionierter Motorradfahrer, besitzt zwei Maschinen, wovon eine ein Oldtimer ist; auf der anderen gibt sein Hund ab und zu den Sozius. Kann das passen? Bei genaurem Hinsehen: ja. Denn bei unserem Test des Elektrorollers e-max ging es auch um Funktionalität.
Der e-max hat auf den eingefleischten Motorradfahrer einen guten ersten Eindruck gemacht. Lediglich in der Verarbeitung gibt es erste Minuspunkte: das Material sei schnell zerkratzt, einige Plastikteile minderwertig. Darüber hinaus habe man während der Fahrt aufgrund eines nicht entspiegelten Abdeckglases eine eher schlechte Sicht auf die Instrumente. Dafür seien Handhabung und Leistung gut. „Für den Stadtverkehr ideal, zumal das Automatikgetriebe eine erhebliche Entlastung darstellt. Lediglich in der Beschleunigung des Rollers fehlt ca. ein Fünftel.“ So sei eine Fahrt auf den Aachener Außenringen unangenehm gewesen, da man dort mit der Beschleunigung der meisten PKW nicht mithalten könne und „ordentlich geschoben“ würde. Ansonsten sieht Thomas Kirchen im e-max ein äußerst verlässliches Gefährt.
Die größte Stärke des e-max? „Die Lautstärke!“, die jedoch bei falscher Handhabung ebenso die größte Schwäche darstellen könne. Der e-max gleitet beinahe lautlos über die Pisten. Fußgänger oder Fahrradfahrer nehmen ihn somit kaum oder verspätet wahr. Richte man sein Fahrverhalten jedoch von Anfang entsprechend defensiv aus, sieht Kirchen im geringen Geräuschpegel keinerlei Nachteil.
„Hundert Kilometer Spitzengeschwindigkeit, 150 Kilometer Reichweite und ein Ladezyklus von rund drei Stunden“, verspricht Thomas Grübel, Chef der Oberhachinger Firma E-Max. Mindestens 70-80 Kilometer davon ist Thomas Kirchen bisher mit der ersten (Lithium-Ion-)Batteriefüllung gefahren. Die Dauer des Ladezyklus sei für ihn zweitrangig, da er den Roller normalerweise bei jedem Stillstand ans Netz klemmen würde. Bei einem Anschaffungspreis von ca. 3.000 Euro, einer „Tankfüllung“ im Wert von einigen Cents und dem Wegfallen von regelmäßig nachzufüllenden Schmierstoffen wie Motor- oder Getriebeöl schätzt unser Tester den e-max nicht nur umweltfreundlich, sondern auch „überproportional günstig“ ein. Eine gerngesehene Kombination. „Fallen über mehrere Jahre keine größeren Reparaturen an, lohnt sich das extrem.“
„„Ich arbeite in einer städtischen Einrichtung, kann mit dem Roller zur Arbeit fahren und ihn mit meinen Arbeitsmaterialien einfach beladen. Für meinen Bedarf ist der Roller ideal!“, lautet dann also das Fazit unseres Testers. Und das, obwohl sein Hund noch gar nicht gefahren ist.
e-max
Neupreis ca. 3000€
45 km/h Höchstgeschwindigkeit
150 kg Gewicht (Modell 90S), 181 kg (Modell 110S)
Lithium-Ion Batterie (40Ah 90S, 60Ah 110S)
Fertigung in China
Booster-Schalter, der kurzfristig 80% mehr Leistung dazu gibt
hydraulische Scheibenbremsen vorne und hinten
kein Getriebe, keine Reibungsverluste, da der Motor direkt in der Felge untergebracht ist
„auftanken“ an jeder 230V Steckdose
ca. 50 Cent Verbrauch pro 100km
Kfz-steuerfrei
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