Im Jahr 1975 gingen meine Eltern, Irene und Günther, auf dem Aachener Weihnachtsmarkt spazieren und trafen dort auf den Stand vom Weingut Keth, das Weinberge in den unterschiedlichsten Regionen Rheinhessens und der Pfalz bewirtschaftet. Sie kamen ins Gespräch, wie das bei Öchern so ist, stellten fest, dass sie dieselbe Wellenlänge haben und beschlossen, gemeinsame Sache zu machen. Wir arbeiten jetzt schon im 43. Jahr zusammen.
Das Weingut Keth, selbst ein Familienbetrieb in 4. Generation, liefert den Wein für unseren Glühwein-Treff: Jedes Jahr im Oktober fahren wir nach Offstein und schauen gemeinsam, wie der Wein schmeckt. Als Naturprodukt hat er jedes Jahr eine etwas andere Note. Unser Ziel: Wir wollen keine Überlagerung durch Zucker und Gewürze – wenn man den Glühwein probiert, soll man den Wein klar herausschmecken können.
Neben unserem roten Winzerglühwein haben wir auch einen weißen, der aus Müller-Thurgau-Reben gemacht wird und ein bisschen lieblicher ist. Wir sind auch Vorreiter beim Bio-Glühwein: Er wird aus 15 Jahre alten Dornfelder-Reben hergestellt, ist fast ohne Restzucker, herb und kräftig. Wie wenn man vor dem Kamin einen schönen alten Wein genießt – so kann man das auch auf den Glühwein übertragen.
In den vier, fünf Wochen Weihnachtsmarkt arbeite ich von morgens um halb sieben bis in die Nacht um zwei Uhr. Seit ich arbeiten darf, mache ich das mit, ich bin ja damit groß geworden. Der Glühwein-Treff ist für mich auch ein Treffpunkt: Hier sehe ich alle wieder, meine Freunde aus der Schule und aus dem Studium, unsere langjährigen Kunden und deren Kinder. Die wissen alle, der Marcel ist da, und kommen vorbei. Viele kennen mich ja von klein auf, das ist also ein ganz besonderer Kontakt.
Mein Sohn ist jetzt zwei, er durfte letztes Jahr schon den Knopf bei der Kakaomaschine drücken, danach ging es zum Karussell. Genau so war das bei mir damals auch. Irgendwann durfte ich dann die Spülmaschine bedienen, habe aber schon als kleiner Knirps versucht, mich nach vorne zu stehlen, um zu verkaufen. Für mich stand früh fest, dass ich den Weg meiner Eltern gehen möchte, mich hat das immer gekitzelt. 2007, nach meinem BWL-Studium, habe ich den Glühwein-Treff übernommen. Meine Eltern arbeiten aber immer noch im Hintergrund mit, vor allem jetzt, wo der Nachwuchs da ist.
Mein Jugendtraum war immer ein eigener Eisladen. Schon zur Schulzeit habe ich meinen Freunden davon erzählt, mich wahnsinnig viel damit beschäftigt und irgendwann stand das Konzept. Bis zur Eröffnung des Oecher Eis-Treffs an der Bismarckstraße hat es aber noch zwei Jahre gedauert. Zwei Jahre lang hing dort ein Schild im Fenster, auf dem stand: Wir eröffnen bald! Das ist ein kleiner Running-Gag hier im Frankenberger Viertel. Aber ich wollte eben vom ersten Tag an nicht 90, sondern 100 Prozent geben.“ \ an
Oecher Eis-Treff
Bismarckstraße 72
52066 Aachen
Website Oecher Eis-Treff
Website Oecher Glühwein-Treff
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