Exil

Gesunde Eitelkeit
Das Exil im Frankenberger Viertel
„Ich bin eitel und umgebe mich gerne mit schönen Dingen.“ Bernd Schümmer hat mit seinem Team schwer geschuftet. Jetzt streift er durch die Räume und betrachtet liebevoll die ganzen kleinen Details, die dunkle Holzvertäfelung, die Fotos an den Wänden und die akkurat beschriebene Schiefertafel. Seit 8 Jahren ist das Exil im Frankenberger Viertel sein Schmuckstück.

Unzählige Arbeitsstunden stecken nun in der Umgestaltung des Aachener Szenerestaurants. Das neue Exil ist stilvoll, unaufdringlich und mischt „alten Kram“ mit  vielen neuen Details. Wandvertäfelungen aus dem 19. Jahrhundert ergänzen die in Rot, Grasgrün und gedecktem Grau gehaltenen drei Räume. Knarzende Dielenböden und hohe stuckverzierte Decken bieten Raum für das Spiel mit Licht und Farben. Die indirekte Beleuchtung lässt die alte, teakhölzerne Thekenfront in grün, rot oder blau schimmern. Kreatives Highlight sind die Lampen, die Bernd Schümmer selbst  designt und angefertigt hat: Lange Stahlrohre, in Salzsäure geätzt, mit Rost bedeckt, hängen an golden lackierten Kabeln von der Decke.

Bernd Schümmer wusste, dass die Zeit für ein „neues“ Exil reif war: „Ich habe mich natürlich von meinen Gästen beeinflussen lassen. Das ist unabdingbar, um wirklich kreativ zu sein.“ Wie er selbst sagt, spielt bei dem Auftritt des eigenen Restaurants Eitelkeit natürlich eine Rolle. Schauspieler des Stadttheaters, Aachener Künstler und einige Medienleute gehen bei ihm ein und aus, ebenso das Szenepublikum des Viertels. Solche Kundschaft will bedient werden, atmosphärisch und kulinarisch.

Die Küche des Exil bleibt aber die alte. „Authentisch sein. Das ist weiterhin mein oberster Anspruch.“ Bernd Schümmer legt Wert darauf, die Geschichte eines Rezeptes zu wahren. „Wenn ein Gericht angeboten wird, dann richtig, mit den richtigen frischen Zutaten und Gewürzen.“ Wird die Dorade à la Provence im Originalrezept mit Nusskartoffeln und Rosmarin zubereitet, dann gehören da auch Nusskartoffeln und Rosmarin hinein und nichts anderes. Die wechselnde Tageskarte des Exil setzt auf eine  Cross-Over Küche, hier steht Asiatisches neben Gerichten der Mittelmeerküche. Von Stilmixen innerhalb einzelner Gerichte hält Schümmer wenig. Und wenn sich zeigt, dass ein Gericht nicht nachgefragt wird, dann fliegt es von der Karte. Auch in dieser Hinsicht, hat Schümmer ein Ohr für die Gäste: „Ich mache alles mit, was die Gäste wollen. Solange es nicht völlig aus dem Rahmen fällt.“

Das Exil fügt sich ideal in das gastronomische Ensemble und die Kneipenkultur des Frankenberger Viertels ein. „Dieser Stadtteil hat was ganz eigenes, ich mag die Menschen hier, ihre Ruhe und Eleganz.“ Das Dumonts liegt gleich um die Ecke, Inhaber Armin Burke hat einst das Exil mitgeleitet, und auch jetzt teilen sich die beiden die Gäste. Und seinen Wein kauft Schümmer konsequent auch gleich um die Ecke, bei Rainer Baumann von Bodega und Fritz Köhne von di Vinum.

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