Inge Schönthal-Fertinelli, italienische Verlegerin und Bildjournalistin, ist die Preisträgerin der Médaille Charlemagne pour les Médias European 2011.
Die Karlsmedaille, unter anderem gestiftet von der Stadt Aachen, Filmstiftung NRW, BBC World News oder Arte, zeichnet seit Jahren europäische Persönlichkeiten oder Institutionen aus, die durch Medien eine europäische Einigung und Identitätsentwicklung gefördert haben. Oberbürgermeister Marcel Philipp, der Direktor des Interantionalen Karlpreises Dr. Jürgen Linden und die Vorsitzende des Vereins Médaille Charlemagne, Dr. Frauke Gerlach, priesen die neue Preisträgerin als eine außergewöhnlich faszinierende Figur unserer Zeit. Als zweite Frau erhält die 80jährige Schönthal-Fertinelli die Auszeichnung. Unter ihren Vorgängern befinden sich internationale Größen wie der Regisseur Fatih Akin oder Violinist André Rieu und Organisationen wie „Reporter ohne Grenzen“.
Schönethal-Fertinelli wurde in Göttingen geboren und etablierte sich in den 50er Jahren als Bildjournalistin in Hamburg. Im Ausland fotografierte und interviewte sie Künstler wie Pablo Picasso, Ernest Hemingway, Greta Garbor und Simone de Beauvoir. Nachdem dem Tod ihres Mannes, dem italienischen Verleger Giangiacomo Fertinelli, im Jahr 1972, führte sie den Verlag alleine weiter. Als „Frau mit einer Mission“, so Gerlach, birgt Literatur für Schönethal-Fertinelli weniger Industriewert als einen konstruktiven Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. „Sie verkörpert die Liebe zum Buch und was viel wichtiger ist die Freiheit des Autors“, fügte Linden hinzu. Bürgermeister Philip erklärte, dass die Wahl der Preisträgerin vor allem auf das Thema Pressefreiheit verweist. Autorenfreiheit sei auch heute nicht immer selbstverständlich, so Philipp. Positive Preise wie die Karlsmedaille sollen darauf aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen.
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