Klaus Grünke und Henry Rosenthal. Der eine kreiert auf seiner Leinwand Koteletts, Bauchspeck und Schinken. Der andere schafft mit seinem Pinsel romantisch anmutende Landschaften. Die Sujets der beiden Künstler könnten also unterschiedlicher nicht sein.
Dennoch eröffnen sie am Samstag, 29. September, um 12 Uhr im Atelierhaus Süsterfeldstraße 99 im Rahmen der Aachener Kunstroute die gemeinsame Ausstellung „Malerei – Dialog über die Neuerfindung von Wirklichkeit“, welche dort bis zum Sonntag, 11. November zu sehen sein wird. Und genau diese Neuerfindung von Wirklichkeit ist das, was Grünkes und Rosenthals Werke verbindet.
Rosenthal: „Ich male keine Landschaften, ich male Bilder“
Sie sehen in der Malerei keine Rekonstruktion der realen Welt. Im Gegenteil: Erst die ausgelebte Handlung des Malens, das Zerfließen und die Kontraste der Farben, die Struktur, die Schichtung und der Rhythmus, erschaffen eine allein dem Bild innewohnende Wirklichkeit, einen illusionären Raum, der nicht auf die natürlichen Erscheinungsformen zurückprojiziert werden kann.
Die Themen, welche sie in ihrer künstlerischen Darstellung behandeln, speisen sich zwar aus dem Leben, dienen aber nur als Vehikel und sind nicht mehr im Hier und Jetzt verwurzelt. „Ich male keine Landschaften, ich male Bilder“, drückt Henry Rosenthal seine Arbeit treffend aus. „Es ist wie in der Musik. Der Komponist verarbeitet seine Wirklichkeitserfahrung mit Melodien, wir tun das mit Bildern. Dabei sind die Dinge, die ich darstelle, zwar Alltagsgegenstände, aber der Blick auf sie verschiebt sich fortwährend und ist alles andere als alltäglich“, erklärt Klaus Grünke.
Denn wie Edgar Allen Poe schon sagte: „Kunst ist die Wiedergabe dessen, was die Sinne in der Natur durch den Schleier der Seele erkennen.“
Wechselspiele zwischen Kunstwerken
Die beiden Künstler werden während der Kunstroute ganztägig in den Ausstellungsräumlichleiten, in denen die unterschiedlichen Werke interferieren und interessante Wechselspiele und Kontraste entstehen lassen, anzutreffen sein. Und auch 22 Ateliers des Hauses stehen für die Besucher an diesen Tagen offen. /// mj
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