Wer schon einmal einen BAföG-Antrag ausgefüllt hat, kann ein Lied davon singen: Es ist gar nicht so einfach, dauert seine Zeit und ob man zum Schluss alles Richtige und Wichtige in die vielen Felder eingetragen hat, bleibt zunächst einmal offen.
Immer mehr Bundesländer bieten deswegen die Möglichkeit, den Antrag online zu stellen – das Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen hat jetzt nachgezogen: Am 15. Januar geht der BAföG-Onlineantrag für Studierende, Schüler und angehende Meister in NRW in die Pilotphase.
In der Beta-Version nur das Antragsformular
Die Vorteile für die Antragsteller: Die Eingaben werden auf Vollständigkeit geprüft, zusätzlich erhält man eine Checkliste für alle Unterlagen, die zusammen mit dem Antrag eingereicht werden müssen. Die erfassten Daten gelangen darüber hinaus auf unmittelbarem Wege zum Amt für Ausbildungsförderung.
In der Beta-Version steht zunächst das zentrale Antragsformular für eine Online-Bearbeitung zur Verfügung. Die übrigen Formulare sollen bis zum kommenden Wintersemester verfügbar sein.
Das Ziel: Bearbeitungsphase verkürzen
„Ein großer Vorteil ist, dass die Adressdaten online in unser BAföG-Verfahren eingespeist werden können, sodass die manuelle Datenbearbeitung zu einem großen Teil entfällt“, erklärt Markus ten Dam, stellvertretender Amtsleiter im Amt für Ausbildungsförderung des Studentenwerks Aachen, das gerade zurück in das Hauptgebäude in der Turmstraße gezogen ist und über 10.000 studierende BAföG-Empfänger betreut.
„Die Synergieeffekte, die sich daraus eröffnen, werden für beide Seiten – Mitarbeiter und Studierende – größer.“ Die Sachbearbeiter bauen darauf, dass nicht nur die schnellere Erfassung, sondern auch das Kontrollsystem des Onlineantrags positive Effekte bringen wird: Da die Antragsteller auf nicht plausible Angaben aufmerksam gemacht werden, könnte es zu weniger Rückfragen und somit zu einer Verkürzung der Bearbeitungsphase kommen.
Nachweise nach wie vor mit der Post
Nicht vermeiden lässt sich jedoch, dass man die erforderlichen Nachweise und Unterlagen mit dem ausgedruckten und unterschriebenen Antrag dem BAföG-Amt zukommen lassen muss. Erst damit gilt der Antrag als formal eingegangen.
BAföG-Online werde jedoch das gesamte Verfahren noch einmal beschleunigen, hofft Wissenschaftsministerin Svenja Schulze. Im vergangenen Jahr hatte das Wissenschaftsministerium die Mittel für die Bearbeitung des Studierenden-BAföG in NRW um 25 Prozent auf rund 19 Millionen Euro pro Jahr aufgestockt, um eine zügige Antragsbearbeitung in der Zeit des doppelten Abiturjahrgangs zu ermöglichen.
Zum BAföG-Onlineantrag gelangen die Studierenden über die Homepage des Studentenwerks www.studentenwerk-aachen.de. \
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