Als Reaktion auf die hohe Anzahl der Raubüberfälle im Spätsommer wurde die Bürgerstreife „Wir helfen Aachen“ ins Leben gerufen. Seitdem sorgt sie für hitzige Diskussionen in der ganzen Region.
Unterstützung im Netz
„Wir sind KEINE Bürgerwehr “, heißt es auf der offiziellen Homepage der Initiative „Wir helfen Aachen“.
Wolfgang Ebel, der das Projekt im Oktober letzten Jahres auf die Beine gestellt hatte, hält Aachens Straßen für unsicher.
Diese Ansicht teilen viele Bürgerinnen und Bürger. Auf der Facebook-Seite finden sich bereits über 5.300 „Gefällt mir“-Angaben.
Öffentliche Kritik
Allerdings stößt die Aktion auch auf Kritik. Leute mit höherer Gewaltbereitschaft und fragwürdigen politischen Ansichten sollen sich der Bürgerstreife angeschlossen haben.
Ebel dementiert deratige Behauptungen und äußert sich dementsprechend kritisch gegenüber der medialen Berichterstattung.
Ferner sollen Meldungen zu Überfällen vernachlässigt worden sein. Viele Straftaten würden gar nicht mehr erwähnt, bzw. veröffentlicht werden.
„Leichte Zunahme“
Diesbezüglich sagte Kripochef Ulrich Flocken gegenüber der Aachener Zeitung, dass es von Anfang Januar bis Mitte März insgesamt 61 Überfälle gegeben hätte.
Im Vergleich zum Vorjahr entspreche dies einer „leichten Zunahme“, wovon der Polizei angeblich zehn Fälle von selbst oder auf Anfrage mitgeteilt wurden.
Während der Raubserie zwischen dem 1. August und dem 15. Oktober ereigneten sich insgesamt 66 Raubüberfälle in Aachen. Davon 59 allein an den Wochenenden.
Aufgabe der Polizei
Sollte die Aachener Polizei nicht in der Lage sein, die Sicherheit und öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten müsste im Endeffekt das Innenministerium handeln.
CDU-Landtagsabgeordneter Gregor Golland erkundigte sich dort bereits im Oktober, wobei er die Entwicklung in der Kaiserstadt kritisch hinterfragte.
Seiner Meinung nach gäbe es nichts dagegen einzuwenden, wenn Bürger Zivilcourage zeigen. Die Aufgabe der Polizei sei aber, ohne eine Bürgerstreife klar zu kommen. \ ck
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