Das Capitol hat nun etwas mehr als ein Jahr geöffnet, wie ist Ihre Bilanz?
Im Großen und Ganzen ist die Bilanz gut. Nach dem Silent Opening Anfang Dezember 2014 konnten wir kleine Feinheiten und Fehler korrigieren und somit einen guten Start Mitte Dezember 2014 erreichen.
Mit „Honig im Kopf“ hatten wir sofort einen sehr guten und schönen Film, der uns an zwei Wochenenden nach der Eröffnung schon ein volles Haus beschert hat.
Und können Sie einschätzen, wie das Capitol als ein Kino der besonderen Art in Aachen angenommen wird?
Da wir anfangs keine Werbung geschaltet haben und das Startwochenende ein voller Erfolg war, kann man sagen, dass das Capitol gut angenommen wurde und wird. Der Zuspruch war und ist immer noch sehr hoch, obwohl dieser jedoch von der Kinoware abhängig ist.
Mit Kinoware meinen Sie den Film als Ware?
Ja, genau. Speziell im Capitol liegt der Fokus nicht mehr so sehr auf dem Film, hier steht der Unterhaltungsgedanke sehr stark im Vordergrund.
Die Aachener sind ein nettes und anspruchsvolles Publikum, das, neben dem Anspruch auf Unterhaltung, auch eine technische und intellektuelle Erwartung an einen Film hat. Und das vorzugsweise in entspannter und schöner Atmosphäre.
Und wie kommt es zu der Filmauswahl? Welcher Gedanke steckt dahinter, natürlich neben den Kriterien des Anspruchs und der guten Technik?
Die Filmauswahl ist abhängig vom Kino und von den Besuchern. Im Capitol versuchen wir meist Filme nach zwei Kriterien auszusuchen: Es muss unterhaltend und anspruchsvoll sein. Hinzu kommt, dass es solch einen Film auch geben muss.
Wenn kein Film, der den Kriterien entspricht, zur Verfügung steht, muss ein Kompromiss geschlossen werden. Als Beispiel für einen perfekten Capitol-Film kann man „James Bond“ anführen. Der Film ist ein stilvoller Klassiker und passt hervorragend in ein Kino wie das Capitol.
Im letzten Jahr gab es einige Veranstaltungen, bei denen wieder deutlich wurde, das ein Besuch im Capitol ein Erlebnis ist. Dazu zählen zum Beispiel die Opern-Vorstellung oder die Ausstrahlung vom Pink Floyd Konzert „The Wall“. Wie liefen die Veranstaltungen?
Das Konzert und die Opern-Vorstellungen waren ausverkauft und wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten. Die Live Übertragungen aus der Metropolitan Opera haben so eine gute Resonanz, dass wir sogar noch zwei Weitere mit in das Programm aufgenommen haben.
Welche Veranstaltungen sind neben der Oper im kommenden Jahr noch geplant?
Am 14. Februar findet für alle Liebenden eine Valentinstag-Aktion im Capitol satt. Außerdem arbeiten wir aktuell an einer Klassiker-Filmreihe.
Neben solchen Aktionen und dem normalen Kinoprogramm kann man das Capitol auch als Veranstaltungsort buchen. Was für Erfahrungen haben Sie damit im letzten Jahr gemacht?
Schon bei den Renovierungsarbeiten haben wir an den Gebrauch des Capitols als einen Veranstaltungsort gedacht und Bühne, Stehtische und eine Bar mit in das Konzept aufgenommen. Und bis jetzt hat sich diese Idee als Erfolg herausgestellt.
Wir hatten schon viele verschiedene Arten von Veranstaltungen; über Geburtstage, Weihnachtsfeiern und Tagungen, bis hin zu Tanzveranstaltungen, Lesungen und geschlossenen Filmvorführungen war vieles schon mit dabei. Mein persönliches Highlight war ein privater Galaabend im Stil von James Bond. Die Gäste kamen in Abendkleidung, es wurden Häppchen serviert und Martini getrunken.
Und zu guter Letzt: Besteht Interesse an Kooperationen mit anderen Aachener Unternehmen?
Ja, auf jeden Fall. Wir unterstützen und arbeiten gerne mit Partnern aus der Region zusammen. Jedoch besteht so eine Kooperation momentan nicht, aber wir sind natürlich offen für Ideen und Anfragen. \ sl
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