Die Stadt soll sicherer für Radfahrer werden. Und so wurde im Mobilitätsausschuss im September nach langer Planung endlich eine Lösung für die Radvorrangroute durch die Lothringerstraße gefunden und letzlich einstimmig entschieden. Allerdings müssen für diese Vorhaben einige Hainbuchen weichen.
Für eine Anwohnerin ist das schwer zu akzeptieren. „Die Bäume spenden Schatten, das ist besonders im Sommer wichtig, zum Beispiel beim Festival „Lothringair“. Schon in diesem Jahr war die Hitze für manche zu viel, und wie soll das ohne Bäume aussehen?“, fragt Corinna Maraffa. Die Anwohnerin der Aachener Lothringerstraße findet gut, dass Radfahrern in der Stadt mehr Raum gegeben wird. Allerdings stört sie die Umsetzung der Idee. „Es wurden von Anfang an verschiedene Lösungen diskutiert, und es gab auch Vorschläge, die keine oder weit weniger Bäume betrafen“, sagt sie wutentbrannt. „Letztendlich wurde dann am 12. September im Mobilitätsausschuss einstimmig entschieden, dass die Lothringerstraße radfreundlicher werden soll – und unsere Hainbuchen dafür gefällt werden müssen. Denn, wie man uns sagte, fehlen ja ein paar Zentimeter links und rechts, deswegen wäre die Radspur mit den Bäumen nicht breit genug.“ Corinna Maraffa ist enttäuscht – und ihr läuft die Zeit davon: „Die Bagger könnten schon diese Woche anrollen, und dann sind die Hainbuchen, die hier Jahre gewachsen sind und die Lebensqualität unserer Straße prägen, Geschichte“, sagt sie. Deshalb sammelt sie Unterschriften für den erhalt ihrer geliebten Bäume.
Gut für Mensch und Natur
Auf der anderen Seite: Seit 10 Jahren wird die Radvorrangroute durch die Straße geplant, ein Projekt, das sich schon sehr lange hinzieht. Seitens der Politik weiß man um den Argwohn der Anwohner, sieht aber keine andere Lösung, um endlich die Vorrangroute voran zu treiben. Es sind viele Ideen präsentiert worden, letztlich hat man sich für die jetztige Lösung entschieden, die – wie schon erwähnt– einstimmig beschlossen wurde. Anstelle der zu fällenden Hainbuchen werden auf Beschluss der Politik neue Bäume geplanzt, denn allen Beteiligten liegt natürlich die Begrünung der Straße am Herzen. Dies ist die vernünftigste Gesamtlösung nach der langen Planungszeit, heißt es von Seiten der Grünen.
Für ihre Straße hätte sich Maraffa mit ihren Mitstreitern eine andere Lösung, die gut für Mensch und Natur ist, gewünscht. Um die Entscheidungsträger doch noch zum Umdenken zu bewegen, sammelt sie deshalb weiterhin Unterschriften. Wer sie unterstützen möchte, kann Unterschriftenlisten in der Falkenapotheke (Augustastraße) sowie in Lauras Imbiss in der Moltkestraße finden.
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