Im Jahr 1971 versperrte Der Wrap-Art-Star und Künstler Christo mit einem 6000 Quadratmeter großen Polypropylengewebe mit einer 3107 Meter langen Leine die Aussicht auf einige Monschauer Wahrzeichen. Dabei verdeckte er unter anderem die Rurflucht, den Haller und manche Burgteile unter der Gewebedecke. Auf Anfrage des „Kunstkreises Monschau“ plante, konzipierte und skizzierte der Künstler das Vorgehen ganz nach seinen Vorstellungen. Obwohl er wegen eines anderen Projekts in den USA am 16. September 1971 nicht vor Ort sein konnte, begann an diesem Tag der Aufbau des Kunstwerks.
Die Monschauer Bürger waren im Bezug auf die Aktion in unterschiedliche Lager gespalten. Viele sahen das Abdecken der Wahrzeichen als eine Verschandelung der Stadt, manch anderer, besonders die Jugend Monschaus, wurde von der Aktion inspiriert und begann selber zu experimentieren. Bis zum 24. Oktober 1971 blieben die Wahrzeichen zur Empörung oder Freude mancher Monschauer verhüllt.
Die KuK-Ausstellung versucht auf der Grundlage der 1971er Kunstaktion herauszufinden, wie die Menschen heutzutage auf eine solche Aktion reagieren. Die Veranstaltung verbindet durch die Ausstellung von Stücken aus Kaspar Vallots Sammlung - der damals ein Mitinitiator des Christo-Projekts war - mit Medien aus der heutigen Zeit die Vergangenheit mit der Gegenwart. Ein WDR-Film mit Zeitzeugenaussagen aus dem Jahr 1971 und ein ganz neuer Film, der vom KuK in Auftrag gegeben wurde, stellen die Highlights der Ausstellung dar.
Die Ausstellung „Wenn dat Kunst ist, bin ich jeck! – Christo verpackt Monschau 1971“ kann vom 27. Oktober bis zum 31. Mai 2020 im Kunst- und Kulturzentrum (KuK) der StädteRegion Aachen besucht werden. Am 27. Oktober findet um 12 Uhr die Vernissage der Ausstellung statt.
WEITEREMPFEHLEN