Out of the Dark
Am 6. Februar 1998 verstarb mit gerade mal knapp 41 Jahren der erfolgreichste Rock- und Popstar, den Österreich jemals hervorgebracht hat: Hans Hölzel alias Falco. Die Kunstfigur, die er in den frühen 1980er Jahren erfunden hatte und die ihm zeitlebens eine Aura des Mysteriösen und Ungewöhnlichen eintrug, überdauerte auch seinen frühen Unfalltod. Die ganze Tragödie des Herzblutmusikers, der mit seinem sensationellen Erfolg in jungen Jahren nie klar kam und sich schon früh in Alkoholexzesse und ausschweifenden Drogenkonsum flüchtete, bietet dem fiktionalisierten Biopic von Thomas Roth den idealen Nährboden für ein großes Filmevent. Mit ungeheurem Aufwand wurde das Leben Falcos rekonstruiert und wurden auch seine berühmten Musikvideos neu aufgenommen. Die Originale der legendären Videokünstler DoRo sind in die Popgeschichte eingegangen, weswegen sich die Re-Inszenierung als echte Herausforderung gestaltete. Roth hat jedoch konsequent nachgedreht und auch alle Songs von Falco-Darsteller Manuel Rubey neu einsingen lassen.
Das Ergebnis ist durchweg faszinierend: Mehr als einmal verschwimmen die Grenzen und man ist sich als Zuschauer nicht mehr sicher, ob man den echten Falco hört und sieht oder ob es doch wieder sein genialer Darsteller ist. Mag die Herangehensweise an die tragische Lebensgeschichte vielleicht stellenweise zu sehr von einer amerikanischen Sicht geprägt sein, so ist das Ergebnis für Fans trotzdem fraglos eine mehr als angemessene und spannende Verbeugung vor einem faszinierenden Künstler und einem zerrissenen Menschen. /// Frank Brenner
Bewertung der redaktion
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