Für seine Dokumentation, die im Februar den Goldenen Berlinale-Bären gewann, blieb Regisseur Gianfranco Rosi ein Jahr lang dort, um mit der Kamera das Nebeneinander der Einheimischen und der oft nur knapp Geretteten festzuhalten.
Dabei beschreitet er einen ungewöhnlichen, nicht jedermann zugänglichen Weg, indem er als Hauptprotagonisten einen 12-jährigen Italiener wählt. Ihm sehen wir beim Spielen mit Freunden und Alltagsbanalitäten zu, während in anderen Szenen halb verhungerte und verdurstete Flüchtlinge aus Booten steigen und die Behördenmühlen mahlen – neutral beobachtet und unkommentiert. Das bringt eine gewisse Langatmigkeit mit sich, spiegelt aber auch haargenau das wider, was in Europa derzeit geschieht. \ Peter Hoch
I/F 2016 // R: Gianfranco Rosi
Start: 28.7.
Bewertung der redaktion
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