Alte Liebe rostet nicht. Zumindest nicht immer. Denn es soll ja vorkommen, dass Ehepaare sich auseinanderleben, weil sie sich gegenseitig nichts mehr zu sagen haben, oder sich einfach nicht mehr leiden können. Und – auch, wenn die junge Generation der Liebenden es sich nicht so gerne vorstellen mag – guter und weniger guter Sex spielt auch im Alter noch eine Rolle.
So kommt es dann, dass alte Ehepaare, ja: dass Oma und Opa sich scheiden lassen. Dass sie andere Partner finden, mit denen sie ihren zweiten und dritten Frühling erleben. Andere entscheiden sich, noch mal das Single-Leben genießen zu wollen – oft entpuppt sich das nach jahrzehntelanger Ehe jedoch als zweifelhaftes Vergnügen. Und wieder andere legen das Thema „Liebe“ endgültig zu den Akten. Am Ende ist es – wie so vieles im Leben – eine Frage der Herangehensweise.
Der Ü-55-Club des Theaters Aachen zeigt mit der Szenencollage „Glücklich sein erfordert eine gewisse Begabung“ die Facetten der Liebe im fortgeschrittenen Alter auf. Und was zunächst klingen mag wie ein Stück für sauertöpfische Senioren, entpuppt sich schnell als ausgesprochen heiteres Spiel voller lauter und ehrlicher Lacher. Zudem aufgelockert durch Gesangseinlagen, auch diese zum Teil mit einem Augenzwinkern. Das Premierenpublikum, durchaus gespickt mit jungen Leuten, war jedenfalls begeistert. /// me
29.4.
„Glücklich sein erfordert eine gewisse
Begabung“
20 Uhr, Mörgens, Theater Aachen
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