Vor vier Jahren brach „The Dark Knight“ in den USA jede Menge Rekorde. Auch bei uns wurde der zweite Teil von Christopher Nolans Batman-Interpretation einer der erfolgreichsten Superheldenfilme aller Zeiten – nur die ersten drei Episoden der „Spider-Man“-Reihe waren hierzulande erfolgreicher. Mit „Inception“ legte Hollywoods britisches Wunderkind vor zwei Jahren dann noch einmal nach – und die Messlatte für den angekündigten Abschluss seiner Geschichte um den dunklen Ritter von Gotham City in unendliche Höhen. Kurzum: Mit „The Dark Knight Rises“ gelingt es ihm, die Erwartungen zu erfüllen und die Story auf demselben hohen Niveau zu beenden, das schon die Vorgängerfilme auszeichnete.
Seit acht Jahren lebt Millionär Bruce Wayne (Christian Bale) in völliger Abgeschiedenheit. Batman, Waynes Heldenidentität, gilt als persona non grata, gar als Mörder, soll er doch verantwortlich für den Tod von Gothams verehrtem Bezirksstaatsanwalt und Verbrechensbekämpfer Harvey Dent sein. Die Wahrheit kennen nur wenige, soll diese Lüge doch gewährleisten, dass die Bürger des Großstadtmolochs nicht entmutigt erkennen müssen, dass selbst ihr oberster Gesetzeshüter ein wahnsinnig gewordener Killer war. Die Lebensgeister des gebrochenen Helden erwachen jedoch, als seine Firma strauchelt, die clevere Diebin Selina Kyle (Anne Hathaway) bei ihm einbricht und schließlich der Terrorist Bane (Tom Hardy) in der Stadt auftaucht, dessen finstere Pläne die anarchisch-tödlichen Späße des Jokers aus Teil 2 beinahe wie Kinderkram aussehen lassen.
Mehr zu verraten würde den Spaß verderben. In über zweieinhalb Stunden präsentiert Nolan einmal mehr intelligente, staunenswerte und perfekt inszenierte Kinounterhaltung, mit spektakulären Actionsequenzen, raffinierten Plotwendungen und insbesondere Charakteren, deren Schicksal trotz allem Getöse interessiert. Zwar muss man als Zuschauer bei der Vielzahl an Figuren den Überblick behalten, und es hilft auch, die beiden Vorgängerfilme präsent zu haben – zwingend notwendig ist es aber nicht. Die Handlung ist durchzogen von Anspielungen auf reale politische Ideologien, moralische Positionen sowie auf das klassische Batman-Comicuniversum, dem der Regisseur seinen eigenen Stempel verpasst hat. Kenner dürften insbesondere gegen Ende so manches Aha-Erlebnis haben – und vielleicht doch noch, entgegen allen Ankündigungen der Macher, auf mehr hoffen!
„The Dark Knight Rises“
USA 2012 // R: Christopher Nolan
Start: 26.7.
Bewertung der redaktion
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