Dass das Leben nicht zimperlich mit Walter umgesprungen ist, entnimmt man seinem Gesicht sofort. Mit seinen etwa 60 Jahren arbeitet er für eine Frankfurter Möbelpackerfirma, deren Chef sich mit Kriminellen eingelassen hat. Die kaufen günstig Altbauten, die sie massiv verteuern wollen, und setzen auf immer brutalere Methoden, um die Wohnungen von Mietern zu räumen, die sich weigern auszuziehen. Als Walter im neuesten Opfer seinen Sohn erkennt, zu dem er vor Jahrzehnten den Kontakt verlor, eskaliert die Situation. Auch wenn die Nebendarsteller ihre Sache gut machen, ist es vor allem Rainer Bock („Das weiße Band“), der dieses Drama schultert. Wortkarg führt er durch einen ganz in Grau gehaltenen Film, der nah dran sein dürfte an der bitteren Immobilienmarktrealität mancher Großstädte, vor allem aber mit einem starken Charakterporträt aufwartet. \ Peter Hoch
Bewertung der redaktion
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