Punk-Jazz-Rakete. Die Bezeichnung fällt regelmäßig, wenn die Rede von Gutbucket ist. Auch wenn es die Band selbst ist, die den Begriff aufbringt, man könnte es nicht treffender formulieren. Im Januar haben wir uns im Dumont erneut von der Schubkraft der vier sympathischen New Yorker überzeugt. We had a lift-off!
Abgesehen von der Tatsache, dass sie in bandinternen religiösen Diskussionen feststellen, dass god rückwärts dog ergibt und sie lieber Veganer als Jungfrauen opfern würden („Sacrifice vegans, not virgins!“), lag die Sympathie vor allem in der am Boden gebliebenen Darbietung eigentlich abgehobener Musik. Jazz im Stakkato, abstrakt aber eindeutig, vertrackt und doch treibend, manchmal gar eingängig und immer fesselnd. Punk, weil auf alle Restriktionen gepfiffen wird. Jede einzelne Note, jeder Song, die ganze Show könnten natürlicher nicht sein. Mit anderen Worten: Die Rakete hob ab, ohne zu entrücken. Und die Jungs um Saxophonist Ken Thomson lächeln, freuen sich über jeden Song und auf ihr Debüt beim Tel Aviv Jazz Festival. Wo sie wohl ähnlich durch die Decke gehen werden, wie im Dumont.
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