Natürlich sind das keine Songs im klassischen Sinn; kein Diktum an Strophe/Refrain/Strophe stört die druckvolle Jam der vier Mitglieder von Parajubu, die nach 2005 jetzt ihr zweites Album veröffentlichen. In diesem Quartett geht viel zusammen: Die langjährige musikalische Erfahrung der einzelnen Mitglieder (Savas Celik, Bengt Jablonski, Heiko Wätjen und Yann Le Roux) wird höchstens übertroffen von der Experimentier- und Improvisationsfreudigkeit, die das Quartett hier hörbar an den Tag legt, und was gemeinsam im Proberaum erarbeitet wurde. „Alle Songs entstehen entweder aus Jam-Situationen oder indem einer von uns mit einer Idee ankommt, die dann solange durch den Wolf gedreht wird, bis das Ergebnis kaum noch was mit der Ausgangsbasis zu tun hat, dafür aber alle ein Grinsen im Gesicht haben“, erklärt Bassist Heiko Wätjen und schickt im zwinkernden Unterton ein „aber das kann dauern“ hinterher.
Crossover ist seit den 90er und folgend Nuller-Jahren eher zum Schimpfwort geworden, das Genre – dem Grunge ging’s ähnlich – mutierte gedopt zum Nu-Metal und hinterließ mit Bands wie Limp Bizkit, Incubus und Linkin Park einen mehr als schalen Beigeschmack. Dabei setzt die Fähigkeit, verschiedene Musikstile zu einem Konglomerat neuer Ideen zu verknüpfen, ein hohes Maß an Kreativität voraus.
Parajubu beherrschen die düster-simplen Black Sabbath-Riffs wie die komplexen und druckvollen Uptempo-Songs, nicht unähnlich der alten Rollins Band. Ihre hart rockende Groove-Maschinerie, aufgehübscht mit wenigen wieselflink und messerscharfen Gitarrensoli-Speerspitzen, kann durchaus die heimischen HiFi-Komponente an den Rand ihrer Leistungsgrenze bringen. Vorausgesetzt: play loud! /// rm
25.3.
Parajubu CD-Release-Konzert
Special Guest: Chapter 2 (BE)
anschl. Release-Party mit „Jaglag“
20 Uhr, Musikbunker
Karten gibts bei KlenkesTicket
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