Jan Plewka singt Rio Reiser (24.8.)
Mit seiner Band Selig brachte er Mitte der 90er originalen Seventies-Rock in die deutsche Musikszene. Nur Wenige können sich beim Performen emotional so stark aufladen, so ihr Innerstes nach Außen kehren und sich mit überschlagender Stimme die Seele aus dem Leib singen wie Plewka. Es passt ideal, dass sich der Sänger jetzt dem Repertoire des 1996 verstorbenen Sängers und Schauspielers Rio Reiser annimmt. Und in Plewkas Fall bedeutet „annehmen“, dass er Songs wie „König von Deutschland“, „Für immer dich“ und „Junimond“ lebt, sie mit jeder Faser seines Körpers aufnimmt. Unterstützung bekommt er von seiner Band Schwarz-Rote-Heilsarmee.
Tocotronic + DYSE + Apparat + Ja, Panik (29.6.)
Wie viele Bands kommen schnell nach oben und versinken dann noch schneller wieder in der Bedeutungslosigkeit? Anders bei Tocotronic, dieser deutschen Antwort auf den bewusst unangestrengten Schrammelpop der britischen Kollegen von Blur, Oasis, The Verve und Co. Wenn man sich die Chartplatzierungen aller Alben der seit 1993 ihr Unwesen treibenden Hamburger Band anschaut, erkennt man einen steten positiven Trend. So landetet das letzte Tocotronic-Werk „Schall und Wahn“ stante pede auf Platz 1. Sänger Dirk von Lowtzow ist das Gegenteil eines pathetischen Frontmanns, an Eindringlichkeit kaum zu überbieten erinnert er mit Songs wie „Im Zweifel für den Zweifel“ oder „Gesang der Tyrannen“ an Sven Regener oder einen deutschen John Watts.
Hardy Krüger (8.7.)
Er war eigentlich immer schon da: 1965 trieb Hardy Krüger beim „Flug des Phoenix“ als verschrobener Flugzeugkonstrukteur Hollywood-Star James Stewart zum Wahnsinn, später meldete er sich als Weltenbummler aus allen Teilen des Planeten zu Wort, dazwischen lebte er auf seiner Farm am Fuße des Kilimanjaro. Auszeichnungen wie das Große Kreuz zum Verdienstorden, die Goldene Kamera oder der Oscar (für „Sonntage mit Sybill“ 1962) ließen den Charakterdarsteller wenn nicht kalt, so doch mit beiden Beinen auf dem Boden. Beim Kulturfestival liest der 1928 in Berlin geborene Krüger aus seinem Roman „tango africano“, eine Liebesgeschichte zwischen Mann und Frau und gleichzeitig eine Hommage an seine Heimat Afrika.
Reinhold Beckmann (17.8.)
Ja wirklich, „Mr. Talk“ macht auch Musik! Mit TV-gestählter Außenwirkung besingt der eloquente Moderator in seinen musikalischen Erzählungen melancholische Momente und den verrückten Charme der kleinen Dinge. Dank vielseitiger Band wechselt Beckmann von Rumba zu Jazz und Pop, mal skurril-versponnen, mal heiter-ironisch, jedoch immer sehr gefühlvoll.
Das komplette Programmheft gibt es hier. /// sd
Vorverkauf ab dem 10.5. bei KlenkesTicket
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