Im Depot erschließt sich, sofern erschlossen, die Sammelgeschichte eines Museums und verschließt sich das gerade Unzeitgemäße. Das IKOB mit überschaubar junger Sammlung hat angesichts des Jahresschwerpunktes Feminismus darin 40 Prozent Künstlerinnen gefunden (4/10), wohl weil inzwischen der Lebensentwurf Künstlerin selbstverständlich möglich ist und mitunter erleichtert Frauen bei Frauen studieren, bei Galeristinnen und Museumsleiterinnen ausstellen können und daher am Markt und mit über 50 Prozent am Kunststudium präsent sind, nur noch nicht gleichgestellt in den oberen Zonen der Berufshierarchien. Ältere Sammlungen haben einen Anteil von 25 Prozent der mit historischer Unterlast wenig bekannt gewordener Künstlerinnen des 15. bis 19. Jahrhundert behaftet ist. Nichts ist nur typisch Frau in dieser Frauenkunstausstellung, schon gar nichts technisch anders, eklatant sensibler, kunstgewerblicher oder sozialer, gleichwohl gibt es Spannendes aus dem weiblichen Blickwinkel, der keineswegs einseitig ist. Klischee ade. \ dito
bis 29.9.
„4/10. Eine kritische Bestandsaufnahme der IKOB-Sammlung“
IKOB Museum für zeitgenössische Kunst, Eupen
ikob.be
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