Von Ruhestand kann bei Georg Helmes eigentlich keine Rede sein: Neben Stadtführungen im Rahmen der Freewalking Tours hat er im letzten Jahr den Foodmarkt „ZwischenMahlzeit“ am Büchel organisiert. Nun kommt er mit einer weiteren Idee um die Ecke, bei der leere Räume und Aktivisten zusammengebracht werden sollen. Unter dem Motto „LustAufLife“ wurde eine Crowdfunding-Kampagne initiiert, um von Februar bis mindestens Ende Juli 2024 Kunst-, Kultur- und Sportveranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in einem 2.000 m2 großen Raum mitten in der Aachener Innenstadt zu ermöglichen. Der Clou: Bei erfolgreichem Crowdfunding legt die Aachener Bank noch ein Pfund drauf!
Im Erdgeschoss des leerstehenden „Lust for Life“, auch bekannt als „Horten“-Gebäude, kann der 40 x 50 Meter große Raum oder Teilbereiche davon umsonst „gemietet“ werden, Kosten entstehen nur für Strom, Wasser und eine Versicherung. Zu den interessierten Initiativen und Personen, die das ehrgeizige Projekt konzeptionell mittragen, gehören unter anderem der 1. Aachener Skateboard Club und Girlsskate Aachen, aber auch Professor Anke Fissabre vom Fachbereich 1 – Architektur der FH Aachen. Auch Yvonne Eibig von ARTbewegt e.V. als euregionalem Netzwerk für zeitgenössischen und urbanen Tanz sowie Annette Schmidt vom Theater K. begeistern sich für die Idee, den Raum auf unterschiedliche Art zu nutzen: Unter Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten und behördlichen Vorgaben bezüglich Fluchtwege sind verschiedene Szenarien vorstellbar, um Ausstellungen, Theater, Musik, Märkte, Fahrradtraining, Skaten/Rollern, Malen, Chillen oder ein Repair-Café auf die Beine zu stellen. Schon in der Planungsphase kamen unterschiedliche Ideen wie die Nutzung als Indoor-Spielplatz oder „Pausen-Raum“ für Familien auf, um Kindern (und damit auch den Eltern) eine wetterunabhängige verbesserte Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu bieten. Ziel des Projektes ist, Vereinen und Initiativen unkompliziert und kostengünstig einen Raum für Indoor-Sport, kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich soll ermittelt werden, welche Erwartungen und Wünsche zukünftige Besucher – besonders Jugendliche als eine der angesprochenen Zielgruppen – an ein „Haus der Neugier“ haben könnten.
In der kalten Jahreszeit Übungsparcours für Skaterinnen und Skater, könnte der Raum ab Frühling auch ein Chill Room als Treffpunkt für Jugendliche und für das gemeinsame Haus-
aufgabenmachen mit regelmäßigen Öffnungszeiten ohne Konsumzwang werden. Dabei lassen sich auch zwei Veranstaltungen gleichzeitig durchführen, z.B. eine Spielecke und Übungsfläche für die Skater, denn zu den Öffnungszeiten wird immer Aufsichtspersonal vor Ort sein. Einzige Einschränkung: Der Raum ist nicht für Familienfeiern geeignet. bep
lustauflife.de
www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/lustauflife
www.freewalkingtour-aachen.de
WEITEREMPFEHLEN