Dass sie schlaue Texte schreibt und Gefühle in wundervolle Poesie verwandelt, zeigt Eleni Mandell auch auf ihrem neuen, immerhin schon achten Album, das sie mit Musikern wie dem Saxophonsten von Los Lobos, Steve Berlin, Greg Leisz (Pedalsteel), Joy Waronker (dr), Benji Hughes (voc) sowie dem Streicher- und Bläser-Arrangeur der Bright Eyes, Nathanial Walcott, aufgenommen hat. In Songs mit bezeichnenden Titeln wie „Now We’re Strangers“ und „Who You Gonna Dance With“ reflektiert die 42-jährige eine Lebensphase voller Frustrationen, Enttäuschungen und Kummer, an deren Ende der Entschluss stand, sich ihren lang gehegten Kinderwunsch mithilfe einer anonymen Samenspende selbst zu erfüllen. Erstaunlicherweise klingen die Songs weder melancholisch noch traurig, sondern eher bittersüß. Oft genug sind sie sogar richtig erhebend, etwa die klassischen Crooner-Popnummern „Magic Summertime“ und „I’m Lucky“ oder die mit Country-Einflüssenkokettierenden „Desertsong“ und „Never Have To Fall In Love Again“. Wenn dann noch wie in „So Easy“ und „Crooked Man“ eine schaurigschöne Jahrmarktorgel auf ein Barjazz-Schlagzeug trifft, dann weiß man, dass Eleni Mandell weder Humor noch Hoffnung verloren hat. Tolle Platte! /// vst
(Make My Day Records/Alive)
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