Aber nun plötzlich: Glück. Da ist wieder diese glockenklare Stimme, oft eingebettet in ihr vielfaches Selbst, in Arrangements, die einen an Engelschöre denken lassen, die in sich den Soul tragen.
Und wie gut das zusammengeht mit der Funkiness des nettesten Menschen der Welt, Nile Rodgers in der herrlichen Single „Overcome“. Doch bleibt Mvula ihrem eigentlichen Meistermetier treu, ihren sich aus einzelnen kleinen stimmlichen Melodien – lass uns Loops sagen – aufbauenden Harmoniegärten, die den Hörer mit Betörung umgeben. Das ist dem Ansatz von Kate Bush nicht unähnlich, nur ist hier alles tief sowohl in Blues- und Soultradition getaucht, allerdings nie einfach wiederholt, sondern abstrahiert, kondensiert und auf seine reinste Form destilliert.
Das mischt sich mit einem Faible für barocke Vocal-Arrangements der 60s, wie man sie bei The Association fand. Dazu wechselnde, zwischen Elektronik und Kühl-Pop changierende Instrumentierung… und kaum hat man nur den Anfang dieser zauberhaften, absolut eigenen Musik getroffen. Kein One Hit Wonder, diese Künstlerin, sondern eine der wenigen originellen Stimmen in der heutigen Musiklandschaft. \ Karl Koch
(RCA/Sony Music)
Bewertung der redaktion
WEITEREMPFEHLEN