Als zusätzliche Flötistin steht sie einem Quartett (p, synth., b, dr.) vor, deren Musik jedem David Lynch-Film zur Ehre gereichen würde. Geboren wurde Melanie De Biasio 1978 im wallonischen Charleroi (& lebt heute in Brüssel), ihr zweites Album „No Deal“ (2013) ist nicht nur für ihre Fans bereits ein Klassiker dunkel-atmosphärischer Nachtschattenmusik - abgründig, karg in den Arrangements und unterkühlt in ihrer gesanglichen Darbietung.
Ihre Begleitband spielt ihr reduziert & akzentuiert jedem Hauch hinterher. Ihre neue EP „Blackened Cities“ überrascht mit einem völlig anderen Ansatz. Gespielt wird ein einziger Track in 24:16 Minuten. Ein Droneartiger Sound, ein gestrichener Akustikbass, ein rauschender Wind vom Synthesizer, ab Minute 2:30 setzt mit viel Hall ihre Stimme ein und das Stück nimmt Fahrt auf, pendelt hin und her, streift krautrockend Improvisationen im Geiste der Kölner Band Can, ist Post-Rock oder groovt sich in auf- und abschwellende Jazztunes mit De Biasio ruhig-ätherischen Melodiebögen auf der Flöte.
Und letztlich ihre Stimme, die flüsternd und klagend die post-industriellen Landschaften, die Blackened Cities, beschwört: All we do is work / all day long / all our hours we / waste away / the world shatters close behind / nature argues another way / nature argues another way. Ein Thriller. \ rm
Blackened Cities
Le Label/PIAS
Bewertung der redaktion
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