Von Verena Bodenstein
Lange Zeit war das gemütliche Vintage- und Retrogeschäft Viktoria?38 im Frankenberger Viertel verortet. Mit ihrer neuen Location in der Gneisenaustraße?20 wagt Sabine Wegener etwas Neues und stellt ihre Ware auf einer großzügig einladenden Fläche aus.
An dieser Stelle ist es nicht übertrieben zu sagen: Hier gibt es, was das Herz begehrt. Mit Echtholzfurnier verkleidete Kommoden, praktisch ausklappbare Dîner-Tische, ausgefallenes als auch klassisches Porzellan, kreativ bearbeitete Stühle in unterschiedlichen Farben, bunt gepolsterte Sessel, alte Malerkisten, die sich hervorragend als Hochbeete eignen, Vinylplatten und, und, und.
Neben all den außergewöhnlichen Möbelstücken steht natürlich Geschäftsinhaberin Sabine Wegener mit ihrem Fachwissen bereit. Seit ihrem zwölften Lebensjahr ist sie auf Flohmärkten unterwegs und kennt die dazugehörige Szene richtig gut. Sie hat ihr Netzwerk mühsam aufgebaut und nimmt für Möbelstücke, die ein neues Zuhause suchen, hunderte Kilometer Autofahrt in Kauf. Auf die Frage, wie sie ihr internationales Netzwerk pflegt, antwortet Sabine lächelnd: „Ich quatsche halt gerne.“
Auch vor jeglichem Werkzeug schreckt sie nicht zurück: sei es die Sprühdose für den neuen Look einer Sitzgelegenheit, die Schleifmaschine fürs Veredeln eines in die Jahre gekommenen Tisches oder eine Zange zum Auseinandernehmen einer kaum zu rettenden Schrankwand. In ihrer Halle zaubert sie Kreatives und Schönes, Unikate eben.
Vor allem der Aspekt der Nachhaltigkeit treibt sie an. „Nachhaltigkeit ist ein immer größer werdendes Thema in unserer Gesellschaft. Und das ist auch eigentlich die Intention für die Gründung meines Unternehmens gewesen.“ Nicht direkt wegwerfen, sondern Gegenstände erhalten, den Wert schätzen und somit auch etwas für die Umwelt tun.
Natürlich macht Corona auch vor ihrem Geschäft nicht halt. Im Rahmen der Ausstellung „Back to the Fifties“ des Couven Museums sollte auch Sabine Wegener am „Tag der offenen Tür“ mitwirken. Sie bereitete alles vor, organisierte besondere Gegenstände, die es zur Zeit der 50er und 60er Jahre gab: unter anderem zwei Telefonbücher, eins sogar aus dem Jahr 1954, oder eine außergewöhnliche Teemaschine mit Weckerfunktion. Aufgrund von Corona musste die Veranstaltung leider abgesagt werden.
Zurzeit ist in Wegeners Halle Mundschutz- und Maskenpflicht Ansage, und auch die üblichen Öffnungszeiten ihres Geschäfts gelten zurzeit nicht. Doch Sabine Wegener öffnet auf Anfrage gerne ihre Pforten für ihre Kunden. Noch dazu veranstaltet sie im Juli, August und September jeweils zwei Mal im Monat Events, bei denen Interessenten zum Stöbern und Ergattern vorbeikommen können: Die „Vintagesause“ als auch die „Afterworksause“ (siehe Infoblock). Nichts wie hin! \
4.7., 1.8.+5.9.
„Vintagesause“
12-20 Uhr, Gneisenaustraße 20
15.7., 17.7., 12.8.+16.9.
„Afterworksause“
16-22 Uhr, Gneisenaustraße 20
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