Was 1990 ganz bescheiden mit zwei gebrauchten Autos in Aachen startete, ist heute längst ein überregional gefragtes Erfolgskonzept: Mit dem gemeinnützigen Verein „StadtteilAuto Aachen“ starteten zeitgleich mit dem „Stattauto Bremen“ die ersten Carsharing-Anbieter Deutschlands: Statt eines eigenen Autos, das die meiste Zeit ungenutzt auf der Straße oder in der Garage steht, bucht man bei Bedarf einfach das passende Fahrzeug an einer nahegelegenen Station. Inzwischen gibt es allein in Aachen 66 Leihstationen – plus weitere 13 Stationen in den umliegenden Städten Herzogenrath, Düren, Jülich, Würselen, Eschweiler. Dort stehen 212 eigene Fahrzeuge, davon 23 elektrisch betriebene – Tendenz steigend, denn bis 2030 soll die ganze Flotte elektrisch betrieben sein.
Darüber hinaus können über Cambio auch 21 elektrisch angetriebene Fahrzeuge der Stadt Aachen außerhalb der Dienstzeiten der Stadtverwaltung, also nach Dienstschluss und am Wochenende, genutzt werden. Und auch mit dem Leihfahrradanbieter Velocity wird kooperiert, so dass auch nach dem Abstellen des Sharing-Fahrzeugs die bequeme Weiterfahrt möglich ist. Roland Jahn, einer der beiden Geschäftsführer von Cambio Aachen, betont, dass auch die Angebote des Verkehrsverbundes ausdrücklich eingebunden werden, schließlich gehe es darum, die Anzahl vor allem stehender Fahrzeuge zu verringern. Mit einer durchschnittlichen Laufleistung von 150.000 Kilometern in etwa vier bis fünf Jahren zeichnen sich die eingesetzten Cambio-Fahrzeuge durch intensive Nutzung und wenig Stehzeiten aus. Der Vorteil der Cambio-Stationen liege im Gegensatz zu anderen „free float car sharing“-Anbietern, bei denen die Fahrzeuge willkürlich abgestellt werden können, darin, dass mit der Rückgabe an den festen Stationen die Fahrzeuge dann auch wieder verfügbar und buchbar seien. Die Auswahl der Fahrzeugflotte erfolgt nach pragmatischen Kriterien: möglichst emissionsarm sollen die Autos sein – und praktisch dazu, damit auch der nächste Großeinkauf oder Ausflug zu Ikea, bei dem dann doch mehr als nur Teelichter im Einkaufswagen landen, bequem nach Hause transportiert werden kann. Deshalb sind vom Smart bis zum Transporter verschiedene Fahrzeugtypen im Einsatz. Die mehr als 13.800 Nutzerinnen und Nutzer in der Region wissen diese Flexibilität zu schätzen.\⇥adv.
Cambio Aachen
StadtteilAuto CarSharing GmbH
Bachstraße 20
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