Seit fünf Jahren arbeitet Ulla Morgenroth ehrenamtlich beim NABU. Alles hat angefangen mit einem kleinen Igel namens „Samstag“, der an besagtem Wochentag verletzt in ihrem Garten ankam. Hieraus erwuchs eine Leidenschaft für den Naturschutz, der für Morgenroth nicht mehr nur das Retten von Igeln bedeutet.
Naturschutz betreibe man am ehesten, wenn man sich um die Lebensräume der bedrohten Tierarten wie die Zwergmaus, den Gartenschläfer oder die Gelbbauchunke kümmert. „Wir als Naturschutzbund versuchen mit unseren Naturschutzgebieten, bestimmt Landstriche zu schützen, wo bedrohte Tierarten nisten, leben und ihr Futter finden.“ Ganz konkret kann man bei vielen Aktionen des NABUs in Aachen mitmachen.
Ob im Pflanzen von Hecken oder ganzen Streuobstwiesen, im Aufhängen von Nistkästen für Vögel oder bedrohte Fledermausarten – jeder darf mitmachen, egal welches Alter er hat. So zum Beispiel im Freyenter Wald, einem ehemaligen Frostwirtschaftsgebiet, das wieder zu einem Laubmischwald werden soll. Bestimmte Vögel sollen dort ihre Nistplätze finden.
So auf Streuobstwiesen, wo der Steinkauz lebt. „Wir rauben hier in NRW jeden Tag 60 Hektar Natur für wirtschaftliche Zwecke“, erzählt Morgenroth. So gäbe es nicht nur Rote Listen für Tiere, sondern auch für viele Landgebiete: Moore, Hochmoore, die es nur an bestimmten Orten gibt. Oftmals sehe sie auch vor der eigenen Haustür, in der Nachbarschaft, mit Verwunderung in die steinernen Vorgärten, wo ein Metalligel oder Schmetterlingsstecker aufgestellt ist: „Man merkt, die Leute haben eine Verbindung zu den Tieren, sie wissen aber nicht, was sie für sie tun können. Man bietet ihnen keine Fläche an.“ Hierfür möchte der NABU sensibel machen und auch Ideen aufzeigen, wo man selbst – sei es im eigenen Vorgarten, oder draußen im Wald oder Brachland – aktiv werden kann.
So gibt der NABU Tipps fürs Anlegen eines naturnahen Gartens. Man kann aber auch selbst aktiv beim Pflanzen von Naturschutzgebieten mitmachen. Denn der Flächenfraß, wie gemeinhin die Betonierung von schützenswerter Natur durch Neubaugebiete oder die landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen unter den Naturschützern genannt werden – sind das größte Problem der bedrohten Arten, so Ulla Morgenroth. „Früher hatte man einen Ortskern, dahinter waren die Obstwiesen. Nun wird bereits in zweiter Reihe gebaut, und dort wo Obstwiesen waren, wird ein Neubaugebiet hingestellt.
Es ist wie eine Presswurst und dahinter sind direkt diese intensiv genutzten Felder der Landwirtschaft. Düngung ohne Ende, da wohnt kein Tier drauf! Das ist die Gefahr, die Leute täuschen sich, sie sehen die Felder, dabei sind es tote Felder, die ohne Düngung keinen Ertrag bringen würden.“ Um dem entgegenzuwirken, und die 12 Naturschutzgebiete in Aachen zu schützen, bietet der NABU mehrmals im Jahr in jeder Jahreszeit Pflanzaktionen an, bei denen schon die Jüngsten mitmachen können. Um Kinder schon früh zu sensibilisieren, was ein Wald ist, welche Baumarten es gibt und wie sie den Tieren Unterschlupf und Nahrung bieten können, gibt es Waldführungen für die ganze Familie. / Sabrina Hamblocj
NABU Aachen www.nabu-aachen.de
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