Bei dem internationalen Einsatz wurden 30 Wohnungen und Häuser in den Niederlanden, Belgien und Deutschland von rund 400 Mitarbeitern der Polizei und Justiz durchsucht. Genaue Zielorte waren dabei die Gemeinden rund um Sittard und ein Wohnwagen-Park in Geleen sowie der Selfkant.
Beschlagnahmungen
Bei den Durchsuchungen wurden mehrere Waffen - darunter auch automatische Handfeuerwaffen und Raketenwerfer - sowie vier höchstwahrscheinlich gestohlene Luxus-Autos sichergestellt. Zudem wurde in Geleen ein Drogenlabor aufgefunden.
Konflikte im Rockermilieu
Festgenommen wurde der Anführer der Limburger Banditos, dem einmal vorgeworfen wird, an mehreren Morden beteiligt gewesen zu sein und die Banditos weiterhin dazu aufgefordert haben soll, Mitglieder anderer Rockerbanden zu misshandeln.
Die heftigen Auseinandersetzungen zwischen Banditos und Hells Angels, die seit dem letzten Frühjahr in den Limburg immer wieder auftreten, versetzen die Bewohner in Angst und Schrecken; in Sittard-Geleen wurde mittlerweile sogar eine Notverordnung durchgeführt.
Besserer Schutz gefordert
Der großangelegten Durchsuchungsaktion gingen wochenlange Observationen und Telefonüberwachungen voraus. Am Pfingstmontag war der niederländische Justizminister Ard van der Steur selbst in Limburg, um die Situation rund um die Rockerkriminalität zu bewerten.
Mehrere Bürgermeister hatten eine stärkere Polizeipräsenz und damit auch ein stärkeres Vorgehen gegen Rockerbanden gefordert. Jos Som, der Bürgermeister Kerkrades, hatte bereits ein Rockerlokal schließen lassen, woraufhin er rund um die Uhr unter Polizeischutz genommen wurde.
Verfahren
Nach Aussage der niederländischen Behörden werden die Tatverdächtigen zunächst bis Freitag, den 29. Mai, in Haft bleiben und anschließend dem Haftrichter vorgeführt. \ sim
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