Der neue 500er steht dem Original in nichts nach und sorgt mit seinem Retro-Design auf den Straßen für Aufmerksamkeit. Nicht nur bei Frauen, wie Klenkes-Leserin Marie Luis Beckers bei ihren Testfahrten erlebt hat.
„Der Fiat 500 ist ein tolles Auto“, sagt Beckers nach einer Woche im Testbetrieb, „den würde ich am liebsten nicht mehr hergeben.“ Mit der bekannten klassischen Cinquecento-Front, den Kulleraugen-Scheinwerfern, seinen knuffigen Rundungen und dem 60er Jahre-Design heimst der kleine Italiener viele Sympathiepunkte ein – vor allem bei der weiblichen Lifestyle-bewussten Zielgruppe. Aber eben nicht nur die Frauen schauen dem 3,55-Meter-Gefährt auf der Straße hinterher: Auch Marie-Luis Beckers Mann, immerhin über 2 Meter groß, konnte sich nicht gegen soviel italienischen Charme wehren. „Wenn er dabei war, haben wir das Schiebedach einfach offengelassen. Bei geschlossenem Dach wurde es Obenrum doch etwas knapp.“
Das Platzangebot vorne findet Beckers für diesen Kleinwagen beachtlich. Auch der Beifahrer hat Beinfreiheit. Auf der Rückbank haben es hingegen nur Zwölfjährige bequem. Kindersitze würden zu Not sogar reinpassen, aber das Rein- und Rausheben von Kindern ist bei der kleinen Schüssel auf Dauer sicher zu umständlich. Ist aber sicher auch nicht Sinn und Zweck der Sache, den 500er als Familienkutsche anzuschaffen.
Auch der Stauraum hat Becker überrascht, kennt sie doch noch den alten Fiat. „Ein Fiat 500 in der Farbe Ocker war, als ich 18 Jahre alt wurde, mein erstes selbst verdientes Auto“, darauf ist sie heute noch stolz. „Natürlich hat der Kofferraum noch immer nicht das Fassungsvermögen eines Kombis, aber mit zurückgeklappter Rückbank reicht der Platz für Einkäufe aus. Das war früher anders.“
In punkto Fahrgefühl ist der neue Fiat natürlich im neuen Jahrtausend angekommen und somit dem Alten einiges voraus. Das Testmodell, die 1,3 Multijet 16 V-Version in der Sportausstattung, trumpft mit einer wirklich guten Verarbeitung und satten 100 PS auf: „Der Fiat ist viel schneller als ich es erwartet habe. Und ein absoluter Pluspunkt: Die Stoßdämpfer sind eindeutig besser als die in meinem alten Fiat.“ Nur auf der Autobahn wird der Motor ziemlich laut. „Ich würde den Wagen aber sowieso eher als Stadtauto ansehen. Rennen will ich nicht fahren!“ sagt Beckers lachend.
In der Stadt hat der Fiat sich von seiner besten Seite gezeigt, fährt zackig um Kurven, liegt gut auf der Straße und lässt sich leicht einparken.
Ein paar „frauenfreundlichere Extras“ würde Beckers sich allerdings noch wünschen: „Die Sonnenblende hat auf der Fahrerseite keinen Schminkspiegel und das Auto gibt kein Warnsignal, wenn man (Anmerk. d. Redaktion: frau) vergisst, das Schiebedach zu schließen.“ Ansonsten hat Fiat beim Konzept aber schon eher an die Frau an sich gedacht: Insgesamt sind laut Hersteller sagenhafte 549.000 Ausstattungsvarianten möglich.
Fiat 500
Leistung: 100 PS/74kW
182 km/h Höchstgeschwindigkeit
Beschleunigung 0 auf 100 km/h in 10,5 sek
Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 6,3l/100km/h Superbenzin
CO2-Emission: 149 g/km
Basispreis der Variante Sport: 14.500 Euro
5 Punkte für
Handhabung
Gesamteindruck
Fahrspaß
PS-Leistung
Design
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