Ihr Buch „Süß wie Schattenmorellen“ spielt auf einer Kirschplantage. Wie viel Autobiografisches steckt in dem Roman?
Irgendjemand sagte mal: „Selbst in einem Einkaufszettel steckt Biografisches“. So auch in jedem Buch, das ein Autor schreibt. Ich komme vom Land und kenne daher sowohl den Schweinestall aus „Emmas Glück“, als auch die Kirschplantage aus „Süß wie Schattenmorellen“. Ich habe mir mein Studium mit Kirschen finanziert. Mein Vater hat mir 700 Bäume „geliehen“, jede Semesterferien war ich dort und habe gearbeitet: es war grauenhaft… (lacht)
Ihr Kinderbuch „Sultan und Kotzbrocken“ hat einen ungewöhnlichen Titel. Warum?
Der Sultan nutzt das Wort Kotzbrocken“ als Schimpfwort. Es gibt Leute, die sagen: dieses Wort ist Bäh. Wissen Sie was: ich liebe Bäh. Und die Kinder auch, die lachen sich nämlich kaputt bei den Lesungen, vor allem die Jungs. Weshalb muss alles brav und rosa sein? Am Ende des Buches wird das „Schimpfwort“ übrigens zum Kosenamen.
Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Als Kind habe ich mir schon allerlei Geschichten ausgedacht, weswegen ich mit den Erwachsenen oft Ärger hatte. Es gab allerdings einen Lehrer, der mich erzählen ließ, obwohl er wusste, das ich log. Mein Sohn hat eine ähnliche Fantasie. Als er im Hort anfing Geschichten zu erzählen, wollten die Erzieherinnen mich zwingen, ihm das zu verbieten, andernfalls dürfe er nicht mehr kommen… Ich habe ihn nie wieder dorthin gebracht. ///
Interview: Sebastian Dreher
18.7.-12.8.
„Leselust im Quadrum“ (20 Uhr) und „Kinderleselust im Quadrum“ (17 Uhr)
montags und donnerstags, Quadrum der Domsingschule
claudiaschreiber.de
Literaturbüro Euregio Maas-Rhein e.V. Website
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