Herr Licht, können Sie kurz beschreiben, was Sie im buddhistischen Zentrum so machen?
Wir versuchen hier allen Interessierten den Buddhismus zu vermitteln, die Grundlagen sind ja bei allen Richtungen gleich. Das Besondere am tibetischen Buddhismus ist, dass er viel mit Visualisierungen arbeitet, etwa mit Statuen oder Abbildungen mit hoher Symbolkraft, die besondere Aspekte oder Qualitäten darstellen, etwa Mitgefühl oder innere Reinheit. Ein Schwert beispielsweise kann Weisheit bedeuten, denn es durchschneidet die Wurzel der Unwissenheit.
Buddhismus ist ja seit einigen Jahren trendy, was merken Sie davon?
Wir bemerken eine größere Offenheit in der Bevölkerung für den Buddhismus, dazu trägt sicher auch der Dalai Lama bei, der ja sehr populär ist. Unsere Mitgliederzahl ist allerdings seit etwa 20 Jahren recht konstant, es kommen eher Besucher um und über 40, wir bieten aber auch Gruppen für Jüngere an, zu den Vorträgen und Meditationen kann man auch unangemeldet kommen.
Sie arbeiten seit 25 Jahren hier, welche Veränderungen beobachten Sie bei Ihren Besuchern?
Die Menschen werden immer abgelenkter, immer gestresster, früher haben wir Wochenendseminare veranstaltet, das ist vielen heute zu lang. Der Fokus geht durch die Medien und das Internet immer mehr von innen nach außen, viele Menschen wollen immer neue Kicks, ihnen fehlen echte Kontakte und der Bezug zu sich selbst, aber ohne das findet man keine Ruhe und kein inneres Glück, sondern leidet an Erschöpfung oder Burnout.
Noch eine praktische Frage: Darf man als Buddhist Alkohol trinken und Fleisch essen?
Buddha erstellt keine Regeln, sondern erklärt nur Ursache und Wirkung. Der Leitgedanke ist es, keinem Wesen Leid zuzufügen, auch Tieren nicht. Alkohol senkt die Hemmschwellen und trübt die Klarheit des Geistes, gegen ein Glas Sekt ab und zu hätte Buddha aber sicher nichts einzuwenden. \
1.5.
Tag der offenen Tür
ab 14 Uhr, Zentrum für tibetischen Buddhismus e.V.
Website Zentrum für tibetischen Buddhismus e.V
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