„Fridays for Future“ und die junge schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg kennt mittlerweile fast jeder. Aber nicht nur in Großstädten, sondern auch in Aachen finden regelmäßig Klimademos statt. Schüler und Studenten treffen sich seit Monaten immer freitags um gemeinsam zu frühstücken und zu demonstrieren, da ihnen so einiges an der aktuellen Klimapolitik nicht passt: Zum Beispiel, dass es trotz der jährlich seit 1995 stattfindenden Klimakonferenzen der UN nicht bergauf mit unserer Umwelt geht – im Gegenteil.
Umweltsünder-Nachbarschaft
Bei den bisherigen Demos in Aachen kamen mal mehr, mal weniger Demonstranten zusammen. Am 21. Juni soll das anders sein: Für diesen Tag haben Umweltbündnisse aus ganz Europa zugesagt, nach Aachen zu kommen, um gemeinsam unter dem Motto „Klimagerechtigkeit ohne Grenzen – Gemeinsam für eine Zukunft“ beim ersten länderübergreifenden Streik der Bewegung zu demonstrieren. Mit dabei sind neben Gruppen unter anderem aus den Niederlanden und Belgien auch Teilnehmer, die viel länger anreisen – zum Beispiel Dänen und Briten. Aber wieso trifft man sich zur europäischen Klimademo in Aachen, und nicht in Metropolen wie Berlin und London? Die Ortswahl begründen die Organisatoren mit der zentralen Lage zwischen Europas größten CO2-Emittenten, dem Rheinischen Braunkohlerevier und dem maroden Atomkraftwerk Tihange: Man will dort demonstrieren, wo die Umwelt verpestet wird.
Herausforderung
Natürlich organisiert sich ein internationaler Streik mit so vielen Teilnehmern, die fast alle mit dem Zug anreisen, nicht über Nacht. Wir haben mit Rosalie vom Organisationsteam aus Aachen gesprochen, die sich schon auf die Riesendemo freut, aber trotzdem etwas angespannt ist: „Wir wissen nicht, wie viele genau kommen werden. Ob es etwas weniger als 10.000 werden oder doch mehr. Wir wissen aber, dass wir Anreise, Unterkünfte und Verpflegung für rund 10.000 Leute organisieren müssen. Und daran arbeiten wir gerade“. Andere sind da eher skeptisch – wie die Aachener Polizei. Die Beamten wissen nicht, ob die Veranstalter die Demo im Endeffekt auf die Beine stellen können – denn offiziell angemeldet ist sie bis jetzt noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Wir jedenfalls sind gespannt und freuen uns auf junge Leute aus ganz Europa hier in Aachen. Für das Klima. Für die Zukunft. \ sw
21.6.
„European Central Strike“
12 Uhr, diverse Orte, Aachen
fridaysforfuture.de
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