Wann ist man Terrorist, wann Freiheitskämpfer? Wie entsteht Demokratie? Was ist eine Diktatur? Mit Kammerspiel, Tanz, dokumentarischer Videoinstallation und Puppenskulptur stellt die Inszenierung von Ludger Engels drei totalitäre Systeme der 70er Jahre in Frage.
Das Werk lebt vor allem von seiner Authentizität. Behandelt und dargestellt werden Systeme in Argentinien, Kambodscha und Südafrika sowie Menschenrechtler, Untergrundkämpfer, Opfer.
Noch bevor das Stück losgeht, wird der Zuschauer Teil der Inszenierung und bleibt es bis zuletzt. Abgabe der Personalausweise, Handtaschen und Jacken. Sicherheitscheck an den Türen des Theaters, das Tragen eines roten Armbandes als Erkennungszeichen. Nach dem ersten Teil in der Kammer, der im Argentinien der 70er spielt, verlässt man das Theater und fährt gemeinsam in die Gallwitz-Kaserne. Über zwei Etagen kann sich der Zuschauer frei bewegen, Videoinstallationen ansehen oder den Tänzern der „Amrita Performing Arts“ aus Phnom Penh folgen. Insgesamt dauert das Stück ca. drei Stunden, inklusive Fahrt, die sich wirklich lohnen. Vom Schauspiel über die Videoinstallation bis zur Auswahl der Location ist das Stück in sich stimmig und verspricht einen tollen Abend.
Die Klenkes-Bühnenbesprechung und Bilder vom Abend finden Sie bei uns im Netz. ///kw
4, .6., 14. und 15. 10
„Tomorrow, maybe. Über Leben in Diktaturen“
20 Uhr, Kammer, Theater Aacher
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