Manchmal können einem die Gefühle ganz schön im Weg stehen. Zum Beispiel wenn man traurig ist, man sich über etwas ärgert oder jemand etwas Böses sagt. Wie schön wäre es, das einfach ignorieren zu können? Das Herz auszuschalten und keinen Gedanken mehr an die negativen Dinge zu verschwenden?
Diesen Wunsch hegt auch Peter Munk. Ein junger Kohlenbrenner, der gemeinsam mit seiner Mutter mitten im Schwarzwald lebt, seine Arbeit macht und am liebsten mit seiner besten Freundin Lisbeth auf Entdeckungsreisen geht. Eigentlich ein schönes Leben – wenn auch ein bisschen eintönig. Doch genau das stört Peter! Er will reisen, etwas von der Welt sehen und sich nicht von den gemeinen Waldgeistern sagen lassen, er sei langweilig. Er wäre gerne jemand anderes, traut sich kaum, mit Lisbeth ins Wirtshaus zu gehen, da sich hier nur die richtig Coolen treffen: Schlurker, so mutig wie niemand anders, Elzechiel, reicher als das gesamte Dorf und (im besten Saturday-Night-Fever-Outfit) der Tanzbodenkönig, dem auf der Tanzfläche keiner das Wasser reichen kann. Diese Drei machen sich lustig über den „Kohlen-Peter“, der keine besonderen Moves vorweisen kann, eher schüchtern ist und auch kein Geld für Getränke hat. Damit soll endlich Schluss sein! Peter hat keine Lust mehr auf die Rolle des armen Schluckers, für ihn als Sonntagskind wird es ja wohl eine Alternative geben. Es gab doch eine Geschichte, dass das Glasmännlein eben solchen Kindern drei Wünsche erfüllt? Und sollte das nichts helfen, gibt es doch auch den übermächtigen Holländer-Michel, der alles ermöglichen kann. Selbst wenn er das schlagende Herz einfordert – umso besser! Dann sind auch gleich alle lästigen Gefühle überwunden …
Mit wunderbar aufwändigen und reizvollen Kostümen, die die schaurig-geisterhaften Wesen, wie auch die schillernden Hauptfiguren zum Leben erwecken und einem grandiosen Dreh-Bühnenbild, das sich schnell in Kohle-Meiler, Gasthaus und Zauberwald verwandelt, entsteht im großen Saal des Stadttheaters eine wunderschöne und zugleich gruselige Welt, in die nicht nur die jungen Zuschauer gerne abtauchen. Für welches Leben sich Peter entscheidet und inwiefern List und Verstand doch über das Böse siegen können, ist noch bis Mitte Februar zu sehen. \ sin
10.-14., 16.-21., 23.+26.12.
„Das kalte Herz“
diverse Uhrzeiten, Theater Aachen
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