„Habt ihr schon Mal von Emil und den Detektiven gehört?“, fragt eine junge Polizistin die Zuschauer im Das Da-Theater. Na klar, mag da zumindest das ein oder andere Elternteil gedacht haben. Auch aus den Kinderreihen hörte man einige „Ja!“ rufen. Und ob man die Geschichte um Emil Tischbein kennen mag oder nicht, tut hier nichts zu Sache.
Auf der Bühne eine Asservatenkammer, in eben dieser: drei coole Polizisten, die Detektivarbeit leisten. So besingen sie es zumindest, während sie mit HipHop-Moves und flinken Füßen über die Bühne tanzen und die ersten Kinder im Publikum zum Mitklatschen bringen. Da wird klar, hier kommen nicht nur die schauspielerischen Qualitäten auf die Bühne, sondern da macht sich die Musical-Ausbildung der drei Protagonisten (Sarah Gadinger, Kristof Ertl, Lara Henneberger) bewährt. Immer wieder wird die Geschichte um Songs und Tanzeinlagen erweitert, das Publikum singt und klatscht mit. Die ein oder andere elterliche Begleitung lacht bei einigen Stellen so herzhaft laut, dass man vergisst, dass es eigentlich ein Stück für Kinder ist. Und genau hier muss man einhaken: Es ist ein Stück für die ganze Familie. Es ist etwas, was das Das Da-Theater seit Jahren schafft: Unterhaltung für alle. Und das mit Anspruch an eine gute Inszenierung samt mobilem Bühnen-Interieur – hier wird der Schreibtisch mit einem Schwung zur Sitzbank im Zug – und unglaublicher Spielleistung – nur ein Kopftuch und eine Brille machen aus dem gerade noch breakdancenden Polizisten eine klapprige Oma. Nur drei – und nur bezieht sich auf die reine Anzahl und nicht auf ein zu kleines Ensemble – Darsteller schaffen es, die Geschichte um Emil Tischbein, der im Laufe seiner mutigen Fahrt von seinem beschaulichen Heimatdorf bis ins turbulente Berlin mehr als zehn unterschiedliche Menschen kennenlernt, so auf den Punkt darzustellen, dass man in keiner Sekunde nicht Teil dieser erlebnisreichen Tour sein möchte. Und wenn dann auch noch, als sich die Nacht über Berlin senkt, aus der lauten Stadt eine schillernde Metropole wird, die drei Darsteller in Stepp-Schuhe schlüpfen, wippen alle Füße im Publikum mit. Kästner hat mit „Emil und die Detektive“ natürlich eine unglaublich berührende und auch aufregende Geschichte geliefert. Mehdi Salim hat sie in seiner Inszenierung um die drei Polizisten aus dem Hier und Jetzt mit viel Liebe zum Detail wieder und wieder erlebbar gemacht. // Kira Wirtz
„Emil und die Detektive“
bis März 2023
Das Da-Theater
Zusätzlich zu den festen Vorstellungsterminen im DAS DA THEATER bringt das mobile Kindertheater das Kinderstück in Kitas und Schulen der Region.
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